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«Weihnachten passiert nicht alleine, sondern nur in Gemeinschaft»

«Weihnachten passiert nicht alleine,  sondern nur in Gemeinschaft» «Weihnachten passiert nicht alleine,  sondern nur in Gemeinschaft»

Die sechsten Klassen B und C aus Einsiedeln haben für unsere Zeitung das farbenfrohe Weihnachtsbild gestaltet. Der Einsiedler Anzeiger schaute im Religionsunterricht vorbei.

VICTOR KÄLIN

Ein Gewusel ists in den beiden Klassenräumen im Schulhaus Quadrakorn. Ein Gewusel fleissiger Schülerinnen und Schüler. Sie zeichnen, studieren und suchen immer wieder ihre Lehrerin auf: Jasminka Sakac, Katechetin, Religionslehrerin, diplomierte bildnerische Gestalterin und Künstlerin, welche vor drei Jahren selbst die Trilogie zu den katholischen Hochfesten gestaltete. Doch in diesem Jahr war sie als Lehrerin gefragt, gezeichnet haben andere, nämlich die Klasse 6B von Nicole Spendier und die Klasse 6C von Riccardo Gerlach und Rita Lang. Sie haben das Bild geschaffen

Und so heissen die insgesamt 27 Künstlerinnen und Künstler: Klasse 6B Allessia Büeler, Clemens Camenzind, David Betschart, David Thöringer, Elias Lüthi, Gian Grätzer, Gurdin Diethelm, Ios Alonso Acosta, Julian Eicher, Rico Fuchs, Scarlett Ott, Simon Sigrist, Tabea Wirth, Thibault Meyer, Valeria Schwager – Klasse 6C Cedrik Tanner, Celine Dettling, Jordane Lakasi, Livio Maroni, Lynn Meier, Malin Lüthi, Nevio Lacher, Sheryl Gramlich, Gian Clavadetscher, Danae Matzanas, Naja Andres und Sophie Beer.

Die Geschichte der vier Kerzen

Das von Jasminka Sakac gewählte Thema heisst «Weihnachten für alle». Sie hat auch alle nicht-katholischen Kinder eingeladen, sich am Kunstwerk zu beteiligen. Zur ihrer Freude haben eine griechisch-orthodoxe und drei reformierte Schülerinnen und Schüler das getan – entstanden ist sozusagen ein überkonfessionelles Bild, auch wenn die Botschaft klar christlich ist.

Der Einstieg in die Unterrichtsstunde führte bei den Schülern übrigens zu Protesten, zündete Frau Sakac alle Kerzen des Adventskranzes lange vor dem vierten Adventssonntag an. Grund dafür war die «Geschichte der vier Kerzen». Diese stehen für Frieden, Glauben, Liebe und Hoffnung. Da sie aber nicht mehr benötigt wurden, erlosch eine Kerze nach der anderen. Da kam ein Kind und weinte bitterlich, da nur noch die Kerze der Hoffnung brannte. Doch diese sagte: «So lange ich brenne, kannst du alle anderen Kerzen entfachen.» Was würde fehlen?

Weihnachten ist für die Sechstklässer das Fest der Liebe und – natürlich – auch das Fest der Geschenke. Dennoch würden sie nicht nur die Geschenke vermissen, sollte es Weihnachten nicht mehr geben. Auch die Zusammenkunft der Familie, die Geburt Jesu oder die Adventszeit generell würde den elf- und zwölfjährigen Buben und Mädchen fehlen: «Wenn wir alle zusammen sind, dann ist Weihnachten. » Weihnachten war auch ein wenig, als Jasminka Sakac unter dem Jubel der Kinder verkündete, mit dem Bildhonorar des Einsiedler Anzeigers gemeinsam in die Cineboxx zu gehen!

«Es soll fröhlich werden» Die Motive des Weihnachtsbildes wurden gemeinsam erarbeitet. Die Auflistung ist lang: Weihnachtsstern, Himmel, Engel, Girlanden, Kerzen, Kugeln, Krippe, Geschenke, Tannenzweige oder auch Schafe, wobei die Künstler Wert darauf legen, dass es sich hierbei um Walliser Schwarznasenschafe handelt … Es war der Wunsch der Schüler, dass der Tannenbaum im Zentrum steht. Auch wünschten sie sich «ein buntes, fröhliches Bild» – was unzweifelhaft gelungen ist. Obwohl jedes der 27 Kinder letztlich alleine zeichnete, musste die Farbwahl mit den Nachbarbildern abgesprochen werden. Jasminka Sakac freut sich: «Jede und jeder hat etwas beigetragen gemäss unserem Motto: Weihnachten passiert nicht alleine, sondern nur zusammen.» Vielen Dank.

Fotos: Victor Kälin

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