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Wer könnte da Nein sagen?

LESERBRIEFE

Bezirksgemeinde Einsiedeln (EA 98/19)

Mehr Sicherheit für Kinder tönt sehr gut, wer könnte da Nein sagen? Es war deshalb am letzten Dienstag nur noch eine rhetorische Frage, ob trotz der äusserst kritischen Finanzlage von Einsiedeln weitere 84’000 Franken Ausgaben spontan bewilligt werden sollen.

Genauer hingeschaut, stellt sich aber die Frage, ob es sinnvoll ist, so viel Geld ad hoc auszugeben, um vielleicht ein nur vermeintliches Problem extern analysieren zu lassen, was ja nicht mal bedeutet, dass es mit diesem Geld allenfalls gelöst wird. Vielleicht ist es schlicht so wie bei dem im EA vor einigen Wochen geschilderten Scheinproblem für die Rollstuhlfahrer mit den Querrinnen auf dem Klosterplatz. Hätten die Kritiker sich dort nur etwas umgeschaut und den Weg einige Meter näher beim Tulipan gewählt, würden sie entdeckt haben, dass der Platz auch von Rollstuhlfahrern problemlos passiert werden kann.

Ich denke, es ist immer kritisch, rein emotional viel Geld auszugeben. Studien tendieren ja oft dahingehend, einfach die Ansichten des Auftraggebers zu bestätigen. Klassische Beispiele sind die unzähligen Lohn- und Klimastudien und in Einsiedeln gilt dies vermutlich auch in Sache Spital.

Insbesondere beim Klimaschutz wird nur noch emotional argumentiert. CO2 als der Hauptklimasünder ist heute ein Axiom und statt Fakten und Analysen zu publizieren, wird nur noch mit Horrorprognosen Panik geschürt (siehe EA vom 6. Dezember 19 Seite 7). Verschwiegen wird zum Beispiel, dass 1940 bis 1980 die globalen Temperaturen sanken, obwohl das CO2 stark zunahm! Warum nicht ehrlich zeigen, dass es schon immer, zeitweise vermutlich noch raschere Klimaänderungen gab, aber die Erde seit rund 10’000 Jahren mittels weniger oder stärkerer Wolkenbildung über eine Art langfristig wirkenden Thermostat verfügt? Warum nicht mal sachlich quantifizieren, um wieviele Terajoule sich die Wärmeabstrahlung wegen den plus 30 Prozent CO2 während den letzten 140 Jahren reduziert hat? Ich vermute, dass die wegen der Bevölkerungsexplosion (in diesem Zeitraum plus 400 Prozent!) viel grössere Zunahme der Energieproduktion für Heizen, Mobilität, Computer und so weiter stärkere Auswirkungen hatte, da ja fast alle Energie, egal wie produziert, als Abwärme direkt in die Atmosphäre geht.

Konklusion: Emotionale, auf Druck der Strasse oder unter Panik gefällte Entscheide, viel Geld auszugeben, sind fast immer falsch. Global kommt man dagegen kaum an. Lokal wäre es aber vielleicht prüfenswert zu verlangen, dass für grössere zusätzliche Ausgaben der Stimmbürger via Internet vorgängig dokumentiert wird. Hansjörg Menzi (Einsiedeln)

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