«Sancta Maria, ora pro nobis!»
Zum 170-Jahr-Jubiläum des Männerchors – Gottesdienst im Frauenkloster Au
Zu seinem hohen Jubiläum machte der Männerchor Einsiedeln nicht nur sich ein Geschenk. Die Schwestern im Frauenkloster freuten sich darüber wohl ebenso sehr wie die zahlreich erschienenen Gläubigen. Pater Lukas Helg fungierte in einer «Doppelrolle» als Zelebrant und Organist.
PAUL JUD
Bereits eine Stunde vor Gottesdienstbeginn waren die Mannen um Dirigentin Angela Studer am Einsingen. Schick in schwarz gekleidet, mit einheitlicher Krawatte und Einsiedler Krawattennadel, gaben sie ein schönes Bild her. Konzentriert folgten sie den Intentionen ihrer Leiterin. Man spürte, dass sie den zu erwartenden Gästen und natürlich den Ehemaligen beweisen wollten, wie rüstig man mit 170 Jahren ist.
Zum Beginn des Gottesdienstes sangen sie «Cantique de Noël», begleitet von Pater Lukas auf der Orgel. Und das war herauszuhören: Hier war der Chor echt gefordert. Präsident Walter Meienberg begrüsste anschliessend die Schwestern und natürlich alle andern: «170 Jahre Männerchor Einsiedeln – was bringt die Zukunft? Die steht noch in den Sternen. Aber wir gehen zuversichtlich in die Zukunft», schloss er die kurze Begrüssungsrede. Pater Lukas richtete ein paar Worte an den Jubilar. Es sei schön, dass der Männerchor sein Jubiläum damit beginne. Singen stecke an, bringe Freude.
«Singe, wer singen kann!» Nach zwei weiteren Liedern führte Pater Lukas aus, dass das Jubiläum ausgezeichnet zu diesem Sonntag passe. Es sei der «Gaudete »-Sonntag – freuet Euch! Er erzählte vom Propheten Elia, der von einem Rabbi gefragt wurde, ob es auf dem Platz zwei Menschen gebe, die in den Himmel kämen. Der Angesprochene erwiderte, dass es ihm leid tue, es gebe keinen einzigen. Nur der Clown, der die Leute aufheitere, schaffe das. Die Freude sei das Zentrale dieses Gottesdienstes. Und diese Freude gebe Kraft, stecke an.
Das «Ave Maria» zur Gabenbereitung und das «Es ist ein Ros’ entsprungen» zur Kommunion rührten an der Seele. Weihnachtsstimmung kam auf. Am Ende der Messe meinte Pater Lukas, dass es jetzt noch kein «gehet hin im Frieden» gebe. Der Männerchor singe in einem kleinen Konzert noch ein paar Lieder. Und die Anwesenden waren dankbare Zuhörer. Das «Lulajze Jezuniu» gehörte noch zum Gottesdienst, dann aber sangen die Männer, sehr aufmerksam geleitet von Angela Studer, «Das Lied»: «Wie ein stolzer Adler schwingt sich auf das Lied». Es ist DAS Paradelied für einen Gesangschor, der stolz seine Lieder einem Publikum darbringt.
Aus den weiteren Liedern stach insbesondere das südamerikanische Weihnachtslied «Feliz Navidad» («Frohe Weihnachten »). Es ist ein modernes spanisches Weihnachtslied im Latin-Rhythmus, das im Jahr 1970 von dem puertoricanischen Sänger und Gitarristen José Feliciano geschrieben wurde. Da sangen sogar meine Grosskinder mit.
Der 170-jährige Jubilar war bei der Jugend, in der Zukunft angekommen. Da braucht man um das Weiterbestehen keine Angst zu haben.
Der Männerchor trat unter der Stabführung von Angela Studer sehr sicher auf. Foto: Paul Jud