Kein Glück für Wendy Holdener in St.Moritz
Ski alpin: 12. im Super-G und 20. im Parallel-Slalom
Wendy Holdener fuhr im Super-G auf den guten 12. Platz und erlebte als grosse Enttäuschung am Sonntag schon im Sechzehntel- Finale das Ausscheiden im Parallel-Slalom.
KONRAD SCHULER
Während der Woche belegte die Unteribergerin auf der gleichen Rennstrecke zweimal den dritten Rang in einem Europacup- Super-G. Das hat ihr womöglich geholfen, am Samstag, als es im Weltcup zur Sache ging. Beim von Sofia Goggia aus Italien gewonnen Rennen fuhr Wendy Holdener den guten 12. Platz heraus, ex-aequo mit ihrer Freundin und Rivalin Michelle Gisin. Der Rückstand betrug 1,02 Sekunden auf die Siegerin. Wendys zeitlicher Rückstand belegte, dass sie nur knapp an einem Spitzenergebnis vorbeigefahren ist. 0,15 Sekunden schneller und sie wäre Sechste geworden. «Innerlich habe ich insgeheim mehr erhofft. Es war ein wilder Ritt, im Ziel war ich zufrieden. Bei der nachgelagerten Analyse habe ich aber überlegt, dass ich in der einen oder andere Ecke schon hätte schneller sein können. Es ging knapp zu und her in der Ranglistenposition, in der ich mich befand.» Es brauche eben sehr viel, um im Super-G ganz vorne dabei zu sein.
In dieser Disziplin hat Wendy Holdener damit zum neunten Male gepunktet. Im Winter 2017/2018 fuhr sie in Crans-Montana mit Rang drei ihren bisher einzigen Podestplatz in dieser Disziplin heraus. Im letzten Winter wurde sie sechste in Cortina und elfte in St. Moritz.
Fast verpasster Start In ihrer Paradedisziplin am Sonntag war ihr kein Glück beschieden. In der Qualifikation mit zwei Läufen wurde sie bescheidene 26. Mikaela Shiffrin stand nicht am Start. Petra Vlhova lag in Führung. «Ich bin auch gespannt, wie es ist, ich freue mich sehr», hatte sie vor dem Start ins SRF-Mikrofon gesagt.
Sicherlich hatte sie nicht an so was gedacht, wie es sich vor dem Start zum zweiten Lauf abspielte. Wendy Holdener kam wegen einer Falschinformation viel zu spät an den Start. Für ihre unmittelbaren Startvorbereitungen blieb gerade mal eine Minute Zeit, Stress pur also.
Gar nicht zusammenpassen wollte es dann im Sechzehntel-Finale, wo es in zwei Läufen um ein Weiterkommen ging.
Auf Marta Bassino aus Italien verlor Wendy Holdener im ersten Lauf fünf Hundertstel, nach beiden Läufen lag die Unteribergerin drei Zehntel zurück. Aus war der Traum von einem Topergebnis beim Heimrennen vor vielen Fans aus der Region Ybrig.
«Ich habe noch keine Haupterkenntnis, ich habe alles gegeben, was in meiner Macht stand, brachte es heute aber nicht hin. Ich war zu wenig gut, das tut natürlich weh, es tut mir leid», führte sie offen und ehrlich aus beim SRF-Interview.
Und zum Missgeschick vor dem zweiten Lauf in der Qualifikation sagte sie passend: «Das hätte nicht passieren dürfen.» Wendy Holdener hatte aber nicht lange Zeit, dem verunglückten Auftritt im Parallel-Slalom, den sie schlussendlich auf dem enttäuschenden 20. Rang beendete, lange nachzutrauern, denn schon heute Dienstag steht in Courchevel mit dem Riesenslalom das nächste Rennen an. Neue Chance – neues Glück?
Wendy Holdener am Start im Sechzehntelfinal, wo sie enttäuschend ausschied. Screenshot: SRF