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Gemeinde Rothenthurm ist gefordert

Gemeindeversammlung in Rothenthurm letzten Freitag

Obschon an der Versammlung nur wenige und kaum umstrittene Traktanden anstanden, dauerte diese rund zwei Stunden. Zu reden gaben nämlich vor allem die nicht aufgeführten Themen wie Übernahme Altersheim Steinerberg und der Ersatz der SBB-Stromleitung.

FRITZ LENGACHER

Die zahlreich aufmarschierten Gemeindebürger verabschiedeten einstimmig sowohl die Nachkredite von rund 82’000 Franken (Laufende Rechnung) und 12’100 Franken (Investitionsrechnung) wie auch das Budget 2020. Dieses sieht ein Verlust von 283’700 Franken vor. Trotzdem bleibt der Steuerfuss bei (hohen) 170 Prozent, da der Fehlbetrag mit dem Eigenkapital aufgefangen werden kann. Thematisiert bei der Behandlung wurden die Sozialkosten vor allem, weil diese kaum beeinflusst werden können, da diese abhängig von «Fällen» sind und deren Kosten durch die Massnahmen der KESB entstehen. Natürlich wird auch auf dieser Ebene versucht, vernünftige und gute Lösungen zu finden, damit die Aufwendungen nicht ins uferlose

steigen.

Wasserversorgung verursacht grosse Kosten

Das Netz der Wasserleitungen (Frischwasser und Abwasser) ist teilweise sehr alt und offensichtlich nicht überall in einem akzeptablen Zustand. Das haben Kameraaufnahmen gezeigt, welche in Zusammenhang mit dem geplanten Fernwärmenetz vorgenommen wurden. Es ist natürlich sinnvoll, die Synergien zu nutzen, wenn dann für die Leitungsverlegung sowieso Strassen aufgerissen werden müssen. Für die Zukunft werden neben den beantragten 1,1 Millionen Franken später weitere Kredite nötig sein, aber es ist das Ziel, den jetzigen Wasserpreis halten zu können. Über diesen Kredit wird am 9. Februar an der Urne entschieden.

Vertrag für das Stromnetz.

Für die Stromversorgung in Rothenthurm ist das EWS (Elektrizitätswerk Schwyz) zuständig. Um den schon seit längerer Zeit vertragslosen Zustand zu beenden, wird dem Bürger ein Vertrag unterbreitet. Dieser wird für die Privathaushalte günstiger, denn die Konzessionsabgabe wird statt der bisherigen 1,35 Rp./kWh nur noch 0,85 Rappen betragen, also soviel wie bisher Grosskunden bezahlten. Damit würde die Tarifungleichheit aufgehoben. Der Entscheid darüber wird ebenfalls an der Urne fallen.

Starkstromleitung beschäftigt Leute Die SBB planen, die über Gemeindegebiet verlaufende Starkstromleitung zu ersetzen. Wegen der Linienführung haben Gespräche stattgefunden und es wurden Verbesserungen erreicht. Nicht zufrieden ist man mit der Lösung im Gebiet Biberegg. Dort würde diese zu nahe an Gebäuden geführt und bekanntlich ist das nicht problemlos. Bereits hat der Gemeinderat eine bessere Variante vorgeschlagen und es besteht Hoffnung, dass diese akzeptiert würde. Es haben nämlich alle Grundeigentümer zugestimmt, und das würde den Bau vereinfachen. Sollte der Vorschlag aber abgelehnt werden, die Gemeinde hat nur beschränkt Einfluss, müsste der Rechtsweg beschritten werden, und das würde unweigerlich zu Verzögerungen führen.

Übernahme Altersheim St. Anna Steinerberg Aus der Presse war zu entnehmen, dass die bisherigen Betreiberinnen das Altersheim St. Anna in Steinerberg aus personellen Gründen nicht mehr betreiben können und sind deshalb an die drei Gemeinden Steinerberg, Sattel und Rothenthurm für ein Übernahme gelangt. Auch wenn der ursprünglich auf 12 Millionen Franken geforderte Betrag auf heute 7 Millionen Franken gesenkt wurde, wird das ein riesiger Brocken. Für Rothenthurm kämen Kosten in der Höhe von rund 3,5 Millionen Franken und zusätzlich der Erwerb von Aktien der neuen Gesellschaft. Das Vorhaben war nicht traktandiert, wurde aber sinnvollerweise diskutiert. Es war ein gewisses Unbehagen spürbar, und es kam auch der Vorschlag, allenfalls ein eigenes Altersheim zu bauen. Diesbezügliche Abklärungen laufen zurzeit. Das könnte durchaus eine Alternative sein, denn ein Fakt wurde nicht erwähnt, und das wären Folgekosten. Es ist zu erwarten, und war auch schon unter der bisherigen Leitung thematisiert, dass der alte Trakt ersetzt werden müsste. Was das für Kostenfolgen haben wird, kann man sich leicht ausrechnen. Das erwähnte «Vogel friss – oder stirb» wird hoffentlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Auf jeden Fall ist der Gemeinderat nun gefordert, und das Thema wird wohl im kommenden Jahr für heisse Diskussionen sorgen.

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