Auf und abseits der Piste
KOMMENTAR
Eine weinende Wendy. Eine lächelnde Wendy. Die Mimik des Ybriger Skistars konnte am Wochenende nicht unterschiedlicher sein.
Das eine Mal grüsste eine lächelnde Wendy Holdener aus St. Moritz per Liveschaltung die Feier der besten Sportler des Jahres – wo sie zur zweitbesten Sportlerin gekürt wurde. 2017 war sie ja bereits die Beste. Das andere Mal kullerten wenige Stunden zuvor die Tränen, nachdem die 26-Jährige beim Parallelslalom schon früh ausgeschieden war. Zu früh.
So emotional schön und so brutal hart kann Sport sein. So dicht liegen Erfolg und Niederlage beieinander. Das eine ist nach wie vor gewiss: Die Unteribergerin ist eine aussergewöhnliche Sportlerin und eine sehr gute Skifahrerin. Das andere ist die Tatsache, dass Wendy Holdener nicht gerade glänzend in die neue Saison gestartet ist. Sie wirkt verunsichert und gestresst.
Das kann damit zu tun haben, dass ihr Engagement abseits der Piste sichtlich zugenommen hat. Sicher sind auch die Erwartungen an ihre Person und an den Erfolg gestiegen. Man würde sich wünschen, dass Wendy Holdener sich einfach wieder nur ganz auf ihren Sport fokussieren kann und vor allem beim Skifahren viel Spass hat. Dann kommt alles gut. Wir drücken ihr die Daumen. Seite 10
WOLFGANG HOLZ