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Alles im Lot im Kanton Schwyz

Die Schwyzer Bezirke und Gemeinden verzeichnen keine Steuererhöhungen im kommenden Jahr

Zwei Bezirke und drei Gemeinden konnten die Steuerfüsse senken. Das budgetierte Defizit aller Bezirke und Gemeinden steigt um 1,6 Millionen Franken. Ein Drittel der Kommunen im Kanton Schwyz erwartet gegenüber dem Vorjahr derweil ein besseres Resultat.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Die Stimmbürger in den Bezirken und Gemeinden haben die Budgets für das Jahr 2020 verabschiedet und die Steuerfüsse genehmigt, schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «Die Steuerfüsse bleiben bei der Mehrheit auf Vorjahresniveau.» Die Bezirke Schwyz und Gersau hätten den Steuerfuss für das Jahr 2020 um fünf respektive zehn Prozent einer Einheit reduziert.

Die Gemeinden Innerthal und Tuggen sehen um zwanzig beziehungsweise um elf Prozent einer Einheit tiefere Steuerfüsse vor. Die Gemeinde Reichenburg senkt die Steuern ebenfalls und zum zweiten Mal in Folge um weitere neun Prozent.

Höhere Steuererträge im Visier

Die Bezirke und Gemeinden weisen bei einer Kostensteigerung von durchschnittlich rund zwei Prozent einen Gesamtaufwand von 961 Millionen Franken aus. Die Gemeinwesen rechnen mehrheitlich mit höheren Steuererträgen und Gebühren und budgetieren einen Ertrag von 904 Millionen Franken. Für das Jahr 2020 resultiert daraus ein Defizit von 57,1 Millionen Franken. Im Vorjahr betrug der Aufwandüberschuss 55,5 Millionen Franken.

«Die Mehraufwendungen können mit den höheren Erträgen nahezu kompensiert werden und betragen gegenüber dem Vorjahr nur 1,6 Millionen Franken», teilt die Kanzlei mit. Insgesamt planen die Bezirke und Gemeinden Investitionen in der Höhe von 179 Millionen. «Die Investitionen fallen damit im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich tiefer aus», konstatiert die Staatskanzlei.

Ein Vergleich der budgetierten Aufwand- oder Ertragsüberschüsse der Bezirke und Gemeinden mit den effektiv resultierenden Jahresabschlüssen zeigt, dass diese im Durchschnitt der letzten zehn Jahre gesamthaft um rund 55 Millionen Franken jährlich besser ausfielen. So dürfte wohl auch im Jahr 2020 wiederum mit vielfach positiven Rechnungsabschlüssen zu rechnen sein. Hoher Steuerfuss in Einsiedeln

«Alles ist im Lot im Kanton Schwyz», fasst Alex Maissen, Leiter Gemeindefinanzen im Schwyzer Amt für Finanzen, die Situation zusammen. Das Defizit falle moderat aus und könne bestens mit höheren Steuererträgen kompensiert werden. Einsiedeln weise zwar mit 230 Prozent einer Einheit den höchsten Steuerfuss aus, habe aber auch als «eine-Gemeinde-Bezirk» spezielle Bedingungen.

Nicht aussergewöhnlich sei, dass die Gemeinden in der Regel immerzu besser abschliessen würden als sie budgetieren: «Die Kommunen budgetieren eher zurückhaltend und mit Vorsicht, weil sie nicht von der Entwicklung in den diversen Konten überrascht werden wollen», stellt Maissen fest.

Der Leiter Gemeindefinanzen geht davon aus, dass aufgrund höherer Soziallasten die Steuerfüsse in den Kommunen in den kommenden Jahren eher wieder steigen würden. Die Perspektiven für den Kanton Schwyz seien in finanzieller Hinsicht durchaus gut, hält Maissen fest: Dies nicht zuletzt aufgrund hoher Eigenkapitalvermögen in den Gemeinden.

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