Veröffentlicht am

Fehler bekennen befreit !

LESERBRIEFE

Einsiedler Schulraumplanung

Einige Bauten des Bezirks stehen leider unter einem schlechten Stern. Die Probleme beim Klosterplatz liegen anders als bei den Schulhausbauten. Das Übel bei den Schulhausbauten liegt in der Wahl des Prozesses, der vom Bezirksrat gewählt wurde. Verkauft wurde er als verkürztes Verfahren, als Einsiedler Modell. Nach heutiger Erkenntnis ist das Modell gescheitert.

Die Überlegungen, dass bei Ablehnung eines ausgereiften Projektes Planungskosten eingespart werden könnten, sind nicht falsch. Aber mit dem jetzt gewählten Verfahren hat man nicht einen Franken eingespart; im Gegenteil, es hat zu Mehrkosten geführt, die der Steuerzahler berappen muss.

Von den Bürgern einen Baukredit zu beantragen, der nur auf einer Planungsskizze beruht, führt zu diversen Problemen. Der Bauplanung wurde ein zu enges Korsett auferlegt. Dies beweisen die vielen Zusatz- und Nachtragskredite. Der Bezirk musste Beschwerden beim Verwaltungsgericht einreichen, gegen den eigenen Subventionsgeber. Subventionen in der Höhe von 120’000 Franken gingen verloren. Der Zeitrahmen wurde eng, so dass für praktisch alle Schulhausbauten um eine vorzeitige Baufreigabe ersucht werden musste. Dies veranlasste das Verwaltungsgericht zu folgenden Äusserungen: Der Bezirk Einsiedeln hat das Beitragsverfahren nicht im Griff. Die Kantonale Verwaltung ist verärgert.

Durch diese Vorkommnisse wurde der Bezirksrat in die Defensive gedrängt. Er konnte nur noch agieren, anstatt reagieren. Die Glaubwürdigkeit des Bezirksrates hat stark gelitten. Wie findet man aus dieser Negativspirale wieder hinaus?

Wer arbeitet, macht Fehler. Nur sollte man zu diesen stehen. Wie wäre es, wenn die verantwortlichen Bezirksräte zu diesen Fehlern stehen würden. Fehler bekennen, befreit, es ist fast wie beim Beichten. Es ist sicher besser, als die Fehler der Abteilungsleitung und der Schulverwaltung in die Schuhe zu schieben (siehe Interview im EA vom 29. November 2019). Das ist schlechter Stil. So wäre es möglich, dass der Bezirksrat in Sachen Schulbauten wieder pro-aktiv agieren und mit einer konsequenten Informationspolitik das Vertrauen der Bürger wieder zurückgewinnen könnte.

CVP Einsiedeln, Urs Gubler

Share
LATEST NEWS