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Angst vor Konkurrenz durch Schüler?

Am ersten Samstagabend am Weihnachtsmarkt. Tausende Menschen kämpfen sich durch die Marktstände, trinken Glühwein, geniessen die heimelige Stimmung und probieren die feinen Spezialitäten. Idylle pur. Wirklich? Nur gut 100 Meter von diesem Massenauflauf entfernt im Alten Schulhaus, angenehm an der Wärme, der Schüler-Weihnachtsmarkt. An rund einem Dutzend ebenfalls toll dekorierten Ständen präsentieren verschiedene Klassen von Primarbis zur Oberstufe ihre selbstgemachten Sachen. Doch im Gegensatz zum Weihnachtsmarkt herrscht hier gähnende Leere. Ausser uns kein Mensch. Nur die Verkäuferinnen und Verkäufer. Weshalb bloss?

An den Produkten kanns definitiv nicht liegen. Wieso macht mandiesenSchüler-Weihnachtsmarkt nicht bekannter? Etwas Werbung im Weihnachtsmarkt und eine Hinweistafel würden sicher den einen oder andern Gast zu einem Besuch verleiten. Des Rätsels Lösung: Es wurde ihnen von den Organisatoren des Weihnachtsmarktes verboten. Der weihnachtliche Gedanke des Teilens hat in diesem Business keinen Platz. Unliebsame Konkurrenz wird nicht geduldet, selbst wenn es sich um Kinder handelt, die ihre Klassenkasse etwas aufpeppen wollen. Als Verkehrskadetten dürfen sie den Gästen zwar gerne die Parkplätze zuweisen, aber ansonsten haben sie am Weihnachtsmarkt nichts verloren. Klar bezahlen die Marktstandbetreiber Gebühren, aber sind die selbstgebastelten Sachen unserer Schuljugend wirklich eine dermassen grosse Konkurrenz, dass diese um ihren Verdienst fürchten müssen? Dass sehr viele Artikel des Schülerweihnachtsmarktes unverkauft geblieben sind, darf offenbar als Erfolge der Marktbetreiber gewertet werden. Die «Konkurrenz» blieb auf der Strecke. Gratuliere!

Ich glaube, es hätte an diesem Samstag für alle genügend Besucher gehabt. Wenn doch immer von dieser grossartigen Wertschöpfung des Weihnachtsmarktes die Rede ist, wäre es doch schön, wenn auch die heimische Schuljugend davon profitieren würde. Daniel Hensler Spitalstrasse (Einsiedeln)

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