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Spitex im Spannungsfeld zahlreicher Erwartungen

Spitex im Spannungsfeld zahlreicher Erwartungen Spitex im Spannungsfeld zahlreicher Erwartungen

Bernadette Deuber, Geschäftsleiterin der Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal, schilderte den Anwesenden des CVP-Gipfeli-Treffens das Geschäftsmodell der Spitex und nahm unter anderem zur Frage Stellung, ob man die Leistungen privatisieren sollte.

CVP. Stephan Zurfluh vom Themenmanagement begrüsste die Teilnehmenden mit dem Verweis auf die «Chronik» der letzten Ausgabe dieser Zeitung und war gespannt auf die Ausführungen der Bezirksratskandidatin Bernadette Deuber.

Die Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal beschäftigt insgesamt 47 (Teilzeit-) Mitarbeitende und macht einen Umsatz von rund 2,2 Millionen Franken jährlich. Die Spitex ist zwar als Verein organisiert, erhält ihren Leistungsauftrag aber vom Bezirk. Die Tatsache, dass Spitex-Leistungen über die Krankenkassen abgerechnet werden können, bringt zusätzlich Regulative und Vorschriften vonseiten des Bundes. Die Einnahmen generieren sich aus den Krankenkassenabrechnungen, Patientenbeteiligungen sowie den Beiträgen von Bezirk, Gemeinden, nicht zuletzt von Mitgliedern und Sponsoren.

Leistungen und Kosten Das Haupttätigkeitsgebiet umfasst die Pflege und Betreuung von Bedürftigen zu Hause, aber auch Elternbetreuung und der bekannte Mahlzeitendienst, welcher jährlich rund 8500 Mal in Anspruch genommen wird.

Für Bernadette Deuber sei nicht zwingend die ambulante Behandlung massgebend; viele wollten aber in der heutigen Zeit zu Hause gepflegt werden, was in der Regel auch günstiger sei. Störend für sie sei denn auch die allgemeine Kostensteigerung, welche nicht durch die direkte Pflege verursacht sei. Als Kostentreiber nennt sie unter anderem die unterschiedliche Tarifierung der Gemeinden, was für die Spitex zum Teil mehrere Abrechnungen für den gleichen Fall bedinge.

Verwaltungsaufwand möglichst moderat halten Bernadette Deuber ist sehr auf einen moderaten Verwaltungsaufwand bedacht. Nichtsdestotrotz müssten die vorgeschriebenen Falldokumentationen minutiös geführt – und dürften nicht abgerechnet – werden. Sie plädiert auch für eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure, stellt sich als Entlastungsangebot die Förderung neuer Wohnformen vor und spricht sich für bedarfsgerechte (nicht bedürfnisgerechte) Investitionen aus.

Für Erstaunen sorgte die Antwort auf die Frage einer Teilnehmerin, dass Wegzeiten offenbar nicht abgerechnet werden dürfen. So müssten in entsprechenden Fällen gar Billette für Bergbahnen von der Spitex berappt werden, so Deuber. Eine andere Frage betraf den teilweise gehörten Vorwurf des häufigen Wechsels von Betreuungspersonen. Bernadette Deuber begründete dies hauptsächlich damit, dass entsprechend qualifiziertes Personal auf die unterschiedlichen Aufgaben zugeteilt werde.

Zum Schluss wurde noch die Frage gestellt, ob die Spitex nicht unternehmerisch aktiver werden müsse. Es gäbe ja auch Private, welche ähnliche Dienstleistungen anbieten würden. Bernadette Deuber erläuterte, dass sich die Privaten oftmals in einem Bereich ausserhalb von Krankenkassen-Leistungen («Luxus-Bedürfnisse») bewegen würden. Für die Spitex als gemeinnütziger Verein mit einem öffentlichen Leistungsauftrag gelte es jedoch, so viel Leistung wie nötig anzubieten, und – zentral für Deuber – die Selbstständigkeit der zu Betreuenden zu Hause zu bewahren.

Stephan Zurfluh dankte Bernadette Deuber für die aufschlussreichen Ausführungen. Allen Anwesenden wünschte er eine schöne Adventszeit und machte bereits wieder auf das nächste Gipfeli-Treffen vom 1. Februar 2020 im Restaurant Bären aufmerksam.

Bernadette Deuber, Geschäftsleiterin Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal.

Foto: zvg

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