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SOB erhöht von Tempo 80 auf 105 Kilometer pro Stunde

SOB erhöht von Tempo 80 auf 105 Kilometer pro Stunde SOB erhöht von Tempo 80 auf 105 Kilometer pro Stunde

Die Züge der SOB sollen künftig wortwörtlich schneller «von A nach B» fahren. Nämlich zwischen Arth-Goldau und Biberbrugg.

ANJA SCHELBERT

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) plant, auf der Strecke zwischen Biberbrugg und Arth-Goldau künftig 25 Stundenkilometer schneller zu fahren. Damit soll die Reisezeit auf dieser Route verkürzt und Anschlussbrüchen vorgebeugt werden. Erreichen will die SOB das mit «minimalen Anpassungen am Bahntrassee», wie auf Anfrage mitgeteilt wurde. Die Planungsunterlagen zum Vorhaben können noch bis zum 16. Dezember auf den zuständigen Ämtern eingesehen werden, heisst es im Amtsblatt.

«Die Angebotsplanung Gotthard 2021 mit dem Ceneri-Basistunnel führt dazu, dass die Züge vom Süden künftig später in Arth-Goldau ankommen», sagt Brigitte Baur, stellvertretende Mediensprecherin der SOB. Im Umkehrschluss hiesse das auch, dass der Voralpenexpress von Arth-Goldau nach St. Gallen zwei Minuten später abfahren werde. «Würden die heutigen Geschwindigkeiten auf der Strecke Biberbrugg bis Arth-Goldau beibehalten, müsste ab Fahrplan 2021 in Biberbrugg mit Anschlussbrüchen gerechnet werden», so Baur. Dies betreffe vorderhand Umsteigende des Voralpenexpress aus Luzern auf die S40 in Richtung Einsiedeln. Infolgedessen müsste mit langen Umsteigezeiten gerechnet werden.

Genau solche Verspätungsübertragungen auf entgegenkommende Züge soll die Geschwindigkeitserhöhung von 80 auf 105 Stundenkilometer verhindern. «Das erfordert minimale Anpassungen am bestehenden Bahntrassee, dabei wird die Moorlandschaft aber nicht tangiert», erklärt Baur weiter. Es handle sich lediglich um Anpassungen an der Gleisgeometrie, der Fahrleitung und um eine Verschiebung zweier Vorsignale. Mehr Tempo für weniger Lärm

«Die festgelegten Grenzwerte werden auch mit erhöhter Geschwindigkeit weiterhin eingehalten », stellt Baur fest. Sorgen über höhere Lärmemissionen seien deshalb unbegründet. Es müssten auch keine zusätzlichen Lärmschutzmassnahmen ergriffen werden, ganz im Gegenteil: «Mit dem Einsatz des neuen Rollmaterials, genannt Traverso, kann die Maximalbegrenzung von 65 Dezibel nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten werden», zeigt sich Baur begeistert. Man rechne im besten Fall mit einer Abnahme der Lärmemissionen von zirka zwei bis vier Dezibel. Die Umsetzung sei auf den nächsten Herbst geplant, Fahrten mit der höheren Geschwindigkeit seien so ab Fahrplanwechsel 2020/2021 möglich.

Seitens der SOB blicke man allfälligen Einsprachen demnach gelassen entgegen, denn «die SOB rechnet mit keinen Einsprachen », heisst es diesbezüglich. Auch beim Tiefbauamt der Gemeinde Rothenthurm bestätigt Pirmin Abegg diesen Eindruck: «Einige Leute haben sich die Pläne auf der Gemeinde zwar angeschaut. Einsprachen sind in unserer Gemeinde aber bislang keine eingegangen.»

Die SOB-Züge sollen künftig schneller fahren. Foto: Franz Steinegger

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