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Peier setzt ein weiteres Ausrufezeichen

Peier setzt ein weiteres Ausrufezeichen Peier setzt ein weiteres Ausrufezeichen

Fast zwei Jahre dauerte das Warten auf den nächsten Weltcup-Podestplatz eines Schweizer Skispringers

Killian Peier ist der Knoten auch im Weltcup geplatzt. In Nischni Tagil stand der WM-Medaillengewinner mit Rang 2 erstmals auch im Weltcup auf dem Podest.

VICTOR KÄLIN

Das war ein Spitzenresultat mit Ansage: Noch am Samstag warf eine Windböe Killian Peier vom 5. auf den 16. Platz zurück. Doch am Sonntag passte alles. Nach einem Flug auf 138 Meter lauerte Peier erneut auf Platz 5 in der Zwischenwertung. Und diesmal spielte der Wind keine Rolle: Mit einem erneut weiten Satz auf 137 Meter gelang dem 24-Jährigen der Flug aufs Podest. Der in Trachslau wohnhafte Romand bestätigte damit, was man schon lange wusste: Sofern er zwei saubere Sprünge zeigt, landet er in der Weltspitze. Im russischen Nischni Tagil hat er das eindrücklich bewiesen. Der Schweizer musste sich östlich des Urals einzig Stefan Kraft aus Österreich beugen, der zum 17. Mal im Weltcup triumphierte.

Erst Enttäuschung, dann Jubel

Die Enttäuschung des Vortages wich beim WM-Dritten fast grenzenlosem Jubel. Er hat sein Bestergebnis im Weltcup – ein 7. Rang von Innsbruck im Rahmen der Tournee 2018/19 – deutlich verbessert. Auf der Schanze im Tirol hatte er knapp zwei Monate später auch WM-Bronze geholt. Peier blickt nun im Weltcup auf insgesamt sieben Top-Ten-Plätze zurück.

Letztmals stiess mit Simon Ammann am 13. Januar 2018 in Tauplitz/ Bad Mitterndorf beim Skifliegen ein Schweizer Skispringer in die Top drei vor. Nach Robert Mösching, Hansjörg Sumi, Gérard Balanche, Stefan Zünd, Sylvain Freiholz, Bruno Reuteler, Simon Ammann, Andreas Küttel und Sabrina Windmüller ist Peier der zehnte Swiss-Ski-Vertreter auf dem Stockerl. Zu Zeiten von Walter Steiner und Hans Schmid existierte der Weltcup noch nicht.

Medaille als Menetekel Peier wird sich mit dem zweiten Rang im Glauben bestärkt fühlen, dass er nun konstant an der Spitze auftauchen kann, zumal er vor zwei Jahren die Olympia- Qualifikation noch verpasst hatte. Um täglich an die eigenen Stärken erinnert zu werden, platzierte er im Sommer die Medaille von Seefeld 2019 gut sichtbar in seiner Wohnung in Einsiedeln. Nach einigen Monaten allerdings verstaute er das Edelmetall in der Schublade. Das Sommertraining verlief zäher als erwartet. Der Anblick der Medaille liess zunehmend das Gefühl von Druck hochkommen. Die Gedanken an die Bestätigung des Coups nahmen überhand.

Erst die Trainingssprünge in den letzten Wochen vor Saisonbeginn gaben ihm Auftrieb. «Ich habe meinen Grund-Sprung wieder gefunden. Mit meinem Niveau kann ich auf Anhieb in die Top Ten springen», sagte er unmittelbar vor dem Start in den Weltcup. Mit den Leistungen von Nischni Tagil liess er diesen Worten Taten folgen (siehe Resultate).

Das ist der Sprung auf 137 Meter – der Sprung aufs Podest!

Killian Peier im Interview nach seinem grössten Weltcup-Erfolg.

Peier freut sich über seinen starken ersten Sprung über 138 Meter, der ihm alle Optionen offen hält. Fotos: SRF

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