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Gusti Füchslin

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NEKROLOGE

Gusti Füchslin wurde am 15. Februar 1937 im Birchli in Einsiedeln geboren. Später wuchs er zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Liesel im Dorfkern und dann an der Zürichstrasse, am Standort des heutigen Autohauses Füchslin, auf. In den elterlichen Betrieb hineingewachsen, übernahm er diesen als junger Erwachsener und trug dadurch schon früh viel Verantwortung. Er war ein hervorragender und ehrlicher Fachmann und Freund, der von Kunden und Angestellten sehr geschätzt wurde.

Als Fachmann gab er sein Wissen auch gerne an andere weiter. Er nahm seine Aufgaben und Verantwortung immer an, hat sie nicht abgeschoben und machte sich stets dahinter, einen Weg und eine Lösung zu finden. «Tu, was du kannst, dort, wo du bist, mit dem, was du hast», war sein Leitspruch. Und dann ging er an die Aufgabe, bis er sie gelöst hatte. Er hat nie aufgegeben. «Wir machen es einfach, bis wir es haben», meinte er jeweils. Und er hat es getan, bis er eine gute und meist einfache Lösung gefunden hatte. Wenn einmal etwas falsch gelaufen oder entschieden worden war, badete er es selbst aus. Er hatte denn auch mehr Respekt vor Leuten, die etwas versuchen und dabei etwas falsch machen, als vor solchen, die nichts tun. Das alles hat ihm einen riesigen Erfahrungsschatz gegeben, aus dem er sein Leben lang geschöpft hat. Er hat sich mit seinem Wissen aber nie aufgedrängt. Aber sein Wissen wurde geschätzt – auch als Prüfungsexperte. In dieser Funktion war es ihm wichtig, herauszufinden, was jemand beherrschte und nicht, wo jemand Wissenslücken hatte.

Neben einem hervorragenden Fachmann war Gusti auch ein solcher Freund. Seine bescheidene und zufriedene Art tat hier ihre Wirkung. Das durften auch jene erfahren, mit denen er in den vergangenen Jahren auf Reisen ging oder die Fastenwoche in St. Gerold besuchte. Gusti war jemand, der zuhören konnte – bis zuletzt. Und er schenkte den Menschen Vertrauen. Das zeigte sich, als er seinen Betrieb, den er in vielen Jahren zusammen mit seiner Frau Rita aufgebaut hat, seinen Söhnen übergab. Er vertraute, dass sie ihre Sache gut machen werden – auch dann, wenn er etwas vielleicht anders angepackt hätte. Diese Art, mit Menschen umzugehen, war vermutlich mit einer der Gründe, warum er auch viele Jahre als Laienrichter amtierte. Ein Satz, den man dann oft von ihm hörte, war, dass Recht und Gerechtigkeit nicht immer das Gleiche sein müssen. Neben dem korrekten Handeln war für ihn auch das menschliche Handeln von grosser Bedeutung. Ein besonders wichtiger Teil seines Lebens war seine Familie, die er zusammen mit seiner Frau Rita gründete. Seine fünf Kinder und zehn Grosskinder waren sein grosser Stolz. Er freute sich, wenn sie das Leben mit seinen Aufgaben kreativ und mutig anpackten. Er sah auch immer das Kleine, das möglich wurde und hat gewusst, dass das Grosse nicht immer das Bedeutendere ist. Was er seiner Familie gegeben hat, das hat sie ihm zurückgegeben – gerade in den letzten Wochen und Monaten, als klar wurde, dass Gusti bald seiner Krankheit erliegen wird. Am 11. November 2019 hat er diese Welt dann für immer verlassen. In Dankbarkeit für die Zeit, die seine Familie und Freunde mit ihm verbringen durften, lebt er in den Erinnerungen und guten Gedanken weiter. «Was ich gearbeitet, segne du. Was ich liebte, beschütze du.» Deine Familie

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