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Drei Schulhäuser in Einsiedeln brauchen eine Radonsanierung

Drei Schulhäuser in Einsiedeln brauchen eine Radonsanierung Drei Schulhäuser in Einsiedeln brauchen eine Radonsanierung

In der Stiftsschule, im Alten Schulhaus und im Schulhaus Brüel sind erhöhte Radonwerte gemessen worden. Aus diesem Grund müssen diese Häuser in den kommenden Jahren saniert werden.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Mit der neuen Strahlenschutzverordnung sei die maximal zulässige Radon-Konzentration in Wohn- und Aufenthaltsräumen gesenkt worden, schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: Messungen in Schwyzer Schulen und Kindergärten hätten fünf Grenzwert- Überschreitungen angezeigt.

Nach Auskunft des Schwyzer Amtes für Umweltschutz sind drei Gebäude im Klosterdorf betroffen: Unter diesen befindet sich die Stiftsschule Einsiedeln, die in den kommenden drei Jahren eine Radonsanierung braucht.

Ebenso zu hohe Radonwerte weisen das Alte Schulhaus und das Schulhaus Brüel in Einsiedeln auf: Diese Häuser müssen in den nächsten zehn Jahren wegen der erhöhten Radon-Konzentration saniert werden. «Keine Panikmache vonnöten»

Diese Sanierungen beinhalten, dass Räume im Erdgeschoss mit Folien abgedichtet oder mit einer Zwangslüftung ausgestattet werden müssten.

Weil es sich grossenteils um Werkräume handle, in denen die Aufenthaltsdauer naturgemäss beschränkt sei, bestehe bezüglich Krebsrisiko keine akute Gefahr, betont das Schwyzer Amt für Umweltschutz: Dementsprechend gäbe es keine Gründe, deswegen in Panik zu verfallen.

Das Bundesamt für Gesundheit schätzt, dass es in der Schweiz rund 300 Lungenkrebstote pro Jahr durch Radon gibt. Die Anzahl der Lungenkrebstoten aufgrund des Rauchens sei im Vergleich aber etwa zehnmal grösser.

Mit der neuen Strahlenschutzverordnung wurde im Jahr 2018 der Grenzwert der maximalen Radon-Konzentration in Wohn- und Aufenthaltsräumen von 1000 auf 300 Becquerel pro Kubikmeter gesenkt. Vor sieben Jahren, als zum letzten Mal Radonmessungen im Klosterdorf durchgeführt wurden, seien die Schulhäuser in Einsiedeln noch unter dem alten Grenzwert gelegen, konstatiert das Amt.

Wie umfassend in den Schulhäusern im Klosterdorf saniert werden muss, ist derzeit noch offen. Ebenso noch nicht in Erfahrung zu bringen ist, wie hoch die Sanierungskosten ausfallen werden.

Alte Gebäude stehen im Fokus

In den meisten Fällen, in denen eine Überschreitung des Referenzwertes vorliege, handle es sich um Gebäude mit Jahrgang 1960 und älter. Neubauten seien in der Regel nicht von der Radonproblematik betroffen, heisst es beim Schwyzer Amt für Umweltschutz.

Das Gas Radon entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran, einem Schwermetall, das natürlicherweise in Böden und Gesteinen vorkommt. Das Radongas könne sich über Risse und Klüfte im Gestein ausbreiten und über die Bodenluft auch in Gebäude gelangen, teilt das Amt mit.

Bei zu hohen Konzentrationen sei Radon krebserregend. Der Kanton Schwyz ist an sich nicht so stark mit Radon belastet. In anderen Kantone wie etwa Uri oder Tessin würden zum Teil sehr hohe Konzentrationen des Edelgases gemessen – dies vor allem wegen des hohen Granitvorkommens.

Im Alten Schulhaus in Einsiedeln ist die zulässige Radon-Konzentration überschritten worden.

Das Schulhaus Brüel muss wegen der Radonbelastung saniert werden. Fotos: Magnus Leibundgut

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