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BR Friedli

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ZWISCHENLUEGETEN 3

ERNST FRIEDLI

Nachdem die Kantonsklausel seit über zwanzig Jahren nicht mehr gültig ist, könnte der Kanton Schwyz auch einen zweiten Bundesrat stellen, falls unser Felix Küchler die Wahl schafft. Insofern ist nicht nur Amerika, sondern auch unsere kleine Schweiz ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Ehrlich gesagt, träumte ich bereits als Bub schon einmal davon, Bundesrat zu werden. Die Pläne haben sich dann aber nicht weiter konkretisiert, sondern sind in der Folge deutlich versandet. So wie manch anderer Jugendtraum auch. Nun habe ich mir, angeregt durch unseren Felix, eine Bundesrats- Kandidatur noch einmal lange und gut überlegt, und bin zum Schluss gekommen, dass ich wohl eher nicht kandidieren werde. Es sind in meinem Fall doch schon einige Erschwernisse, welche meine Wahl unwahrscheinlich machen.

Obwohl ich das 18.Lebensjahr bereits überschritten habe, an keiner Geisteskrankheit oder -schwäche leide, nie entmündigt wurde und einige italienische und französische Wörter kenne, würde mich die wählende Nationalversammlung kaum zum Bundesrat machen. Das ist auch gut verständlich, weil das doch sehr ungewohnt wäre. Und Ungewohntes bleibt ungewohnt, auch wenn das Gesetz es grosszügig vorsieht. Insofern scheint mir das geltende Gesetz zur Bundesratswahl etwas blauäugig. Sollte unser Felix trotz allem zum Bundesrat gewählt werden, würde das Klärli und mich überraschen. Aber wir würden vermutlich am Bundesratsempfang im «Zwei Raben » teilnehmen.

* Ernst Friedli, 64, seit 31 Jahren verheiratet mit Klärli, geborene Schönbächler. Nichtraucher und Sachbearbeiter im Rathaus, steht unter Amtsgeheimnis. Macht sich in der Freizeit Gedanken zur Weltlage und will nicht um jeden Preis nach Bern.

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