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Schwyz muss 220 Millionen Franken in den NFA einzahlen

Schwyz muss 220 Millionen Franken  in den NFA einzahlen Schwyz muss 220 Millionen Franken  in den NFA einzahlen

Der Beitrag ist nochmals um 21 Millionen Franken gestiegen – pro Einwohner zahlt nur noch Zug mehr als Schwyz.

JOSIAS CLAVADETSCHER

Was haben Zürich, Genf, Zug und Schwyz gemeinsam? Sie zahlen die grössten Beträge in den nationalen Finanzausgleich (NFA) ein. Im Falle von Zürich sind es netto 517 Millionen Franken, für Zug sind es 330 Millionen und für Genf 275 Millionen Franken. Dann folgt schon Schwyz mit 220 Millionen Franken, wie nun die definitive Genehmigung der Ausgleichszahlungen 2020 durch den Bundesrat zeigt. Das sind für Schwyz nochmals 21 Millionen Franken mehr als die Zahlung für 2019. Von allen der grösste Anstieg der Ressourcenstärke Im Vergleich mit allen anderen Nettozahlern entspricht dies landesweit dem grössten Anstieg. Der Grund: Schwyz verzeichnete die grösste Zunahme im Ressourcenindex. Diese Ressourcenstärke gibt an, wie gross die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Kantons ist, die steuerlich ausgeschöpft werden könnte. Ob ein Kanton diese Stärke dann auch wirklich abschöpft oder – wie bis zu diesem Jahr Schwyz – nur teilweise, ist der jeweiligen kantonalen Fiskalpolitik überlassen. Auf alle Fälle bestimmt dieser Index die NFA-Zahlungen, egal, was ein Kanton macht.

Schwyz weist mit einem Ressourcenindex von 181,3 tatsächlich den zweithöchsten Wert in der ganzen Eidgenossenschaft aus, hinter Zug mit dem sensationellen Spitzenwert von 249,7. Schwyz lässt in Sachen steuerlich erfassbarer Wirtschaftskraft selbst die finanzkräftigen Stadtkantone Genf (143,7) und Basel- Stadt (146,0) klar hinter sich. Eigentlich ist dies eine Auszeichnung für prosperierende Unternehmen und steuerliche Potenz, einfach mit dem Nachteil, dass dies hohe NFA-Zahlungen auslöst. Pro Kopf der zweitbeste Zahler

Fast analog sieht der NFA-Vergleich aus, wenn er in Relation zur Einwohnerzahl gesetzt wird. Zürich, Genf und Basel-Stadt, mit zehn- respektive über dreimal mehr Einwohnern als Schwyz kommen pro Kopf nicht annähernd an die Leistung heran, die Schwyz im horizontalen Finanzausgleich für die anderen 19 Nehmerkantone erbringt. Pro Schwyzerin und Schwyzer sind es 1420 Franken, die nächstes Jahr in den NFA fliessen. Dies ist der zweithöchste Betrag. Die Liste führt Zug an, mit gewaltigen 2685 Franken pro Einwohner. In Zürich sind es nur 352 Franken pro Einwohner, in Basel-Stadt 556 und in Genf 567 Franken.

Wohin werden sich die NFA-Zahlungen entwickeln? Dass Schwyz im Vergleich zu 2019 nochmals einen deutlichen Anstieg der Zahlung hinnehmen muss, habe mit einem Sondereffekt zu tun, erklärte Finanzdirektor Kaspar Michel. In Ausserschwyz sei ein «Riese» zugezogen, mit einem Steuersoll von 60 Millionen Franken. Dies hat auf die Ressourcenkraft durchgeschlagen. Was die Folgejahre angeht, stelle er eine Stabilisierung fest, obwohl Schwyz immer noch mehr Ressourcenkraft entwickeln werde. Die Korrekturen der beschlossenen NFA-Reform werden dazu beitragen, dass Schwyz aber tendenziell künftig weniger belastet wird.

Das Paket der Banknoten, das Schwyz in den NFA abliefern muss, wird 2020 nochmals dicker.

Foto: Andreas Seeholzer

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