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Einsiedler Musikfest macht hohen Verlust und findet 2020 trotzdem wieder statt

Einsiedler Musikfest macht hohen Verlust  und findet 2020 trotzdem wieder statt Einsiedler Musikfest macht hohen Verlust  und findet 2020 trotzdem wieder statt

Mitg. Nun liegen die Zahlen für das Einsiedler Musikfestwochenende vor. Das Festival 2019 schliesst mit einem Verlust von rund 30’000 Franken. Leider konnte der Zuschaueraufmarsch nicht ganz mit dem Rekordjahr 2018 mithalten. Waren es letztes Jahr noch fast 4000 Zuschauer, fanden während der diesjähirgen Ausgabe rund 3200 Musikfreunde den Weg ans Musikfest.

Man erinnert sich gerne an das Musikfestwochenende vor gut vier Monaten: Musikgrössen wie Seven und Sina, aber auch weniger bekannte Bands sorgten für eine grossartige Atmosphäre, untermalt vom liebevoll gestalteten Ambiente auf dem Festivalgelände.

Samstagbesuch eher flau

Während der Freitag (mit Sina, Crimer und so weiter) überdurchschnittlich gut besucht wurde, war der Publikumsaufmarsch am Samstag (unter anderem Seven, Andrea Bignasca) eher enttäuschend. Mit ein Grund war sicher, dass an diesem Samstag in der ganzen Schweiz sehr viel los war und sich viele potenzielle Besucher für einen anderen Anlass entschieden hatten.

Dies trotz dem bisher teuersten Lineup. Über die Jahre wurde der Anlass stets ausgebaut, sei es bei den Bands, aber auch bei der Infrastruktur (Bühne, Technik, Umgebungsgestaltung). Damit stiegen natürlich auch die Kosten immer mehr an. Die Ticketpreise veränderten sich hingegen in dieser Zeit nicht.

In der mittlerweile sechsjährigen Geschichte des Einsiedler Musikfests ist dies der erste erhebliche Verlust. In den anderen Jahren konnte der Anlass mit Ausnahme von einer Ausgabe jeweils positiv abschliessen. Überschüsse wurden und werden jeweils gleich wieder ins Festival investiert beziehungsweise für schlechte Zeiten wie in diesem Jahr zurückgestellt.

Dass dies möglich ist, verdankt das OK einerseits den treuen Sponsoren, andererseits auch den zahlreichen freiwilligen Helfern vom Kulturverein Fismo, welche jeweils in Fronarbeit das gesamte Festivalgelände auf- und wieder abbauen und auch am Festival selber wichtige Arbeiten an der Kasse,der Fismobar und im Hintergrund erledigen. Ohne diese Unterstützung wäre die Durchführung des Einsiedler Musikfestes in dieser Form und mit den für jedermann erschwinglichen Ticketpreisen nicht möglich. Bei vergleichbaren Festivals kosten die Tickets gerne mal das Doppelte.

Finanzieller Kraftakt Auch wenn das Einsiedler Musikfest im nationalen Vergleich ein kleineres Festival ist, stellt jede Ausgabe einen finanziellen Kraftakt dar. So betrug der Aufwand 2019 ohne Gastronomie (die Festwirte arbeiten auf eigene Rechnung) rund 220’000 Franken.

Gedeckt werden muss dieser Betrag durch Ticketverkäufe, Sponsoren und Gönner sowie die Umsatzbeteiligung der Festwirte. Inklusive Gastronomie werden am Einsiedler Musikfest über eine Viertelmillion Franken umgesetzt.

Suche nach neuen Sponsoren gestaltet sich schwierig Daher ist das OK immer auf der Suche nach neuen potenziellen Sponsoren, welche bereit sind, das Einsiedler Musikfest finanziell zu unterstützen. Dies ist ein sehr schwieriges Unterfangen, der Konkurrenzkampf ist gross. Das diesjährige Minus zeigt auf, dass die Organisation und Durchführung des Anlasses, der mittlerweile zu einem von vielen Aushängeschildern der Region Einsiedeln geworden ist, jedes Mal ein Seiltanz ist, der bislang glücklicherweise – und dank viel Fronarbeit – unfallfrei verlief.

Die Verantwortlichen hoffen, dass insbesondere die öffentliche Hand eine grössere Unterstützung prüft. In den letzten Jahren floss beispielsweise der finanzielle Beitrag des Bezirks jeweils zu grossen Teilen in Form von Anlassgebühren wieder in die Bezirkskasse zurück. Braucht es einen «Seven» überhaupt? «Diätkur» angesagt Neben der Einnahmenseite werden selbstverständlich auch die Ausgaben überprüft. Die Organisatoren sehen den Anlass als ein Musikfestival mit Dorfcharakter. Ein Ort, an dem man sich trifft und qualitativ hochstehende Musik zu einem fairen Preis geniessen kann.

Vielleicht braucht es in einem Ort wie Einsiedeln aber keine ganz grossen Namen wie Seven? Je grösser die Künstler, desto grösser auch der Aufwand bei der Technik. Bereits im nächsten Jahr wird das Einsiedler Musikfest eine finanzielle Diätkur erfahren, jedoch mit dem Anspruch, nicht an Qualität einzubüssen. Qualität statt Quantität muss auch beim Lineup die Devise sein. Gewisse Anpassungen beim Konzept wird es auf jeden Fall geben.

Defizitgarantie des Kantons Das Minus 2019 kann durch eine kleine Defizitgarantie des Kantons sowie Eigenkapital des Vereins Einsiedler Musikfest gedeckt werden. Einer Ausgabe 2020 steht somit nichts im Weg. Die Vorbereitungsarbeiten haben bereits wieder begonnen. Das Datum wird dabei durch das Einsiedler Welttheater vorgegeben. Das Organisationskomitee freut sich, am Wochenende vom 31. Juli/1. August – während der Spielpause des Welttheaters – zahlreiche Zuschauer an der siebten Ausgabe des Einsiedler Musikfests begrüssen zu können.

Das Einsiedler Musikfest lockte dieses Mal nur 3200 Musikfreunde an.

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