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Wie ein Leuchtband Kinder im Strassenverkehr schützt

Wie ein Leuchtband Kinder im Strassenverkehr schützt Wie ein Leuchtband Kinder im Strassenverkehr schützt

Die Sicherheit von Kindern auf den Strassen im Bezirk Einsiedeln liegt Leo Späni am Herzen. Zu diesem Zweck hat der 57-jährige Einsiedler gestern im Kindergarten von Euthal Blinkbänder verteilt. Sie sollen die Kinder sichtbar machen und damit vor Unfällen schützen.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Im Visier von Leo Späni steht allerdings zuallererst die Sicherheit von Kindern. So hat der im Birchli lebende Garagist im Internet Armbänder gefunden und gekauft, die mittels Batterie und Knopfdruck während über siebzig Stunden lang zum Blinken und Leuchten gebracht werden können.

«Leider ist eine erste Lieferung im Sommer am Schweizer Zoll hängen geblieben», führt Späni aus. Um doch noch zum Ziel zu kommen, hat Späni die jeweiligen Lieferungen der Ware auf fünf Stück limitiert, damit sie ohne Gebührenerhöhung durch den Zoll kommen. Weniger Unfälle dank Bändern

Der 57-Jährige will mit diesen Bändern an Schulen gelangen und ebenso an Altersheime. Mit dem Zweck, die Armbänder an Lehrer und Kinder sowie Senioren zu verkaufen. Fürs Erste hat Späni die Leuchtbänder verschenkt – an Kindergärtler in Euthal. In dieser Kindergartenklasse ist Jessica Fuchs, sein Grosskind, das den Prototyp des Bandes bereits getestet hat.

Späni rechnet mit Kosten von 15 bis 20 Franken pro Stück. «Diese blinkenden Bänder machen vor allem im Herbst und im Winter Sinn, wenn es bereits früh am Abend dunkel ist», stellt Späni fest: «So werden Kinder auf dem Schulweg von Autofahrern rechtzeitig gesehen. Unfälle können vermieden, tragische Todesfälle verhindert werden.» Man könne auf diese Weise die Sicherheit der Kinder auf den Strassen mit ganz wenig Mitteln deutlich erhöhen. Erste Erfahrungen abwarten

Während Leo Späni mit seinen Warnsäulen bei den Behörden abgeblitzt ist, weil diese aus Sicht von Fachleuten für Verwirrung bei Autofahrern und Fussgänger sorgen könnten, wer nun Vortritt habe, sind die Blinkbänder vollends unbedenklich: «Nützt’s nüt, so schad’s nüt», sagt Späni.

Deswegen hat er auch keine Bedenken, dass die Behörden gegen das Tragen des Leuchtbands intervenieren könnten. Späni will denn in ein paar Wochen im Kindergarten nachfragen, wie die ersten Erfahrungen mit dem Leuchtband ausgefallen sind.

Bei Sarah Belcuore, Kindergärtnerin im Schulhaus Euthal, kommt die Aktion in jedem Fall gut an: Es sei ja noch dunkel auf den Strassen, wenn die Kinder im Winter um acht Uhr morgens in den Kindergarten kommen würden. «Da macht es Sinn, dass die Kinder dank des Leuchtbands gut sichtbar sind.» Rothenthurm zeigt Interesse

So sei es schon vorgekommen, dass Kinder mit Taschenlampen in die Schule gekommen seien. Es sei ja nun nicht so, dass das Leuchtband den «Lüchzgi» ersetzen soll. Vielmehr könne das Leuchtband das Kindergartendreieck auf willkommene Art und Weise ergänzen. Das Blinkband kann getragen oder an den Rucksack oder in die Brusttasche gesteckt werden. Seit 15 Jahren ist Sarah Belcuore Kindergärtnerin in Euthal – bis anhin sei es zu keinem Unfall mit Schulkindern gekommen. So hofft Belcuore, dass dies – auch dank den neuen Blinkbändern – auch in der kommenden Zeit so bleiben mag.

In der Gemeinde Rothenthurm kommt Spänis Vorschlag mit den blinkend-leuchtenden Armbändern derweil bestens an. «Das ist eine gute Idee», findet Stefan Beeler, Gemeindepräsident von Rothenthurm: «Namentlich für die Kinder, die den Schulweg zu Fuss bewältigen müssen.» Die Lehrer würden allerdings mehrheitlich nicht im Dorf wohnen und den Arbeitsweg dementsprechend nicht zu Fuss zurücklegen, sagt Beeler.

Die Schar des Kindergartens in Euthal hat von Leo Späni ein Blinkband erhalten. Foto: Magnus Leibundgut

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