Veröffentlicht am

Pflanzenschutzmittel im Grundwasser

nad. «Wir haben ein akutes Problem », schreiben die Kantonsräte Guy Tomaschett (SP, Freienbach) und Rudolf Bopp (GLP, Einsiedeln) in einer Interpellation und zitieren eine im April 2019 veröffentlichte Studie der Eawag und eine vom Bund und den Kantonen durchgeführte Messkampagne zur Verschmutzung des Grundwassers.

Demnach seien Gewässer in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten stark mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) belastet. «Die Konzentrationen einzelner Stoffe stellen über mehrere Monate im Jahr in Kleingewässern ein Risiko für chronische oder letale Schädigung von Wasserlebewesen dar. Unser Trinkwasser, vielerorts aus dem Grundwasser gewonnen, ist ebenfalls betroffen», schreiben die besorgten Kantonsräte und führen alarmierende Zahlen ins Feld: Die Zahl der Messstellen, an denen PSM-Wirkstoffe oder Abbauprodukte davon – sogenannte Metaboliten – im Grundwasser nachgewiesen werden, liege bei deutlich über 50 Prozent.

«Da sich Grundwasser lange im Untergrund aufhält und dort künstliche Substanzen kaum abgebaut werden, wird man problematische Stoffe nur schwer wieder los. Die Gewässerschutzverordnung hält deshalb fest, dass Grundwasser generell keine künstlichen, langlebigen Stoffe enthalten soll. Und trotzdem ist die Vielfalt an Fremdstoffen im Grundwasser heute mit rund 100 Substanzen enorm.» Die Interpellanten wollen von der Regierung deshalb genauere Auskunft zu den Ergebnissen dieser Studien und Untersuchungen und wollen wissen, wie es um die Schwyzer Gewässer genau steht. Zudem wollen sie auch in Erfahrung bringen, welche Massnahmen im Kanton Schwyz gegen das Problem der Wasserverschmutzung durch Pflanzenschutzmittel ergriffen werden.

Share
LATEST NEWS