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CVP tritt «nur» mit einem Zweierticket an

CVP tritt «nur» mit einem Zweierticket an CVP tritt «nur» mit einem Zweierticket an

Die CVP des Kantons Schwyz setzt zur «Bescheidenheit » an und will aus der «Überheblichkeit» von vorangegangenen Wahlen gelernt haben. Auch will sie sich für entsprechende Koalitionen offen halten.

STEFAN GRÜTER

Lange Monate zeigte sich die CVP des Kantons Schwyz angriffslustig und verkündete, dass sie an den nächsten Regierungsratswahlen mit drei Kandidierenden antreten werde. Ihre Angriffslust richtete sich vor allem gegen den Sitz von SVP-Umweltdirektor René Bünter. Nachdem Bünter diese Woche seine Nicht-Wiederkandidatur bekannt gab, fiel das Angriffsziel dahin. So votierten am Donnerstag an der Delegiertenversammlung im Erlenmoos in Wollerau insbesondere Nationalrat Alois Gmür und Kantonsrat Marcel Föllmi (Pfäffikon) und Kantonsrat Paul Schnüriger (Rothenthurm) für ein Zweier-Ticket, während sich Fraktionschef Matthias Kessler (Brunnen) von einem Dreier-Ticket «mehr Power» versprach.

Die Befürworter des Zweier-Tickets führten die Dreier-Kandidatur für den Regierungsrat im 2016 sowie die Doppelkandidatur für den Ständerat im Jahr 2015 als negative Beispiele an. Es wurde von Überheblichkeit gesprochen und der Wunsch geäussert, bescheidener zu werden. Die Delegierten sprachen sich schliesslich mit 85 zu 26 für ein Zweier-Ticket aus. Also kein Angriff, sondern einfach die Wiederbesetzung des Mandats, das durch die Wahl von Baudirektor Othmar Reichmuth in den Ständerat frei wird.

Stähli auf Platz 1 Erwartungsgemäss den ersten Listenplatz belegt Bildungsdirektor Michael Stähli. Der 52-jährige Lachner wurde 2016 in die Schwyzer Regierung gewählt. «Es ist mein Ziel, alle Schwyzer Schulen vorwärtszubringen», schilderte Stähli seine Zielsetzung im Departement. Er wolle weiterhin seinen Beitrag leisten, dass der Kanton Schwyz als Bildungsstandort gestärkt werde und im nationalen Umfeld ein verlässlicher Partner sei. Stähli ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Patierno gegen Landolt SOB-CEO Thomas Küchler schlug den Schwyzer Kantonsrat Sandro Patierno vor, der zwölf Jahre Bezirksrat und davon vier Jahre Bezirksammann im Bezirk Schwyz war. Der selbstständige Energieberater ist 50-jährig, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er wolle eine aktive und nachhaltige Energiepolitik betreiben und flexible Rahmenbedingungen für KMU schaffen. Ausgeglichene Finanzen und eine faire Steuerpolitik sowie die Unterstützung von Sport, Kultur und Gesellschaft stellte Patierno in den Vordergrund seiner Politik.

Marcel Föllmi warb für Daniel Landolt. «Im ganzen Kanton bestens vernetzt», sei Landolt. Als Gemeindepräsident führt Rechtsanwalt Landolt die Gemeinde Freienbach mit rund 500 Mitarbeitenden, «die Exekutive liegt Daniel Landolt». Er könne auch Links und Rechts zusammenführen. Lösungsorientiert, Allianzen schmieden, dies seien Vorzüge, die Daniel Landolt aufweise. Landolt selbst schilderte sich als «Pragmatiker, mich interessieren die Ideologien nicht, deshalb habe ich in der Gemeinde mit keiner Partei irgendwelche Probleme». Die Regierungstätigkeit sei «spannend», und er sei sich nicht zu schade, «Grabenarbeit zu leisten», so der 53-Jährige. Im ersten Wahlgang siegte dann aber ganz klar Sandro Patierno. Er holte 66 der 110 Stimmen, auf Daniel Landolt entfielen 44 Stimmen.

Schliesslich gaben die Delegierten nach kurzer Diskussion der Parteileitung die Kompetenz, mit anderen Parteien Gespräche zu führen. Parteipräsident Bruno Beeler stellte die Möglichkeit in Aussicht, die Regierungszusammensetzung zu «optimieren». Da waren nicht alle hell begeistert, doch die Meinung obsiegte, dass man zumindest Gespräche führen sollte. Ein Zusammengehen mit der SP oder der SVP alleine wurde vom Präsidenten in Abrede gestellt.

Sie bilden das Duo, das für die Schwyzer CVP in den Regierungsratswahlkampf steigt: der bisherige Bildungsdirektor Michael Stähli (links) und als Neuer der Schwyzer Kantonsrat Sandro Patierno. Fotos: Stefan Grüter

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