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Adventsbeginn im Kloster mit brillanter Mozart-Musik

Adventsbeginn im Kloster mit brillanter Mozart-Musik Adventsbeginn im Kloster mit brillanter Mozart-Musik

Am vergangenen Sonntag begrüsste Abt Urban die vielen Gäste in den prall gefüllten Kirchenbänken unserer Klosterkirche zum diesjährigen Weihnachtskonzert.

KARL HENSLER

Es sollte ein Musikerlebnis werden. Die knapp 50 Sänger und der Orchesterverbund des örtlichen Orchestervereins sowie die Wood and Metal Connection Einsiedeln traten als eindrückliche Musikformation auf. Das Programmblatt wies auf die zu erwartenden drei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart hin: Die sogenannte Spatzenmesse, Missa in C, KV 220, Exsultate, jubilate KV 165 und Sancta Maria, mater KV 373 (Die Aufführung erfolgte in umgekehrter Reihenfolge). Für einmal soll hier nicht auf die verschiedenen Teile eingegangen werden. Zu eindrücklich war das Gesamt-Konzert.

Das Musikgehör wurde verwöhnt Es war festzustellen, dass Lukas Meister ein ebenbürtiger Nachfolger von Pater Lukas Helg als Stiftskapellmeister ist. Er führte mit seinem Taktstock die Sänger und das Orchester zu einer wohlklingenden Einheit zusammen.

In der Motette «Exsultate, jubilate » war zu erkennen, dass die Sopranistin Liv Lange Rohrer über eine ausgezeichnet geschulte Stimme verfügt. Das Schluss-Alleluja klang kräftig und überzeugend durch den Kirchenraum. Ihre leicht zu vermutende Brillanz wurde leider durch die kühle Kirchenluft etwas gebremst. Trotzdem half ihr Naturtalent, diese Klippe zu überwinden. Das die Musik verbessernde barocke Gewölbe war erneut ein dem Gesang dienender Begleiter. Sicher und klar meisterte die Solistin den angenehm anzuhörender Part. Es dürfte interessant sein, ihre Stimme wiederholt bei passenderer Raumtemperatur zu hören.

Etwas Besonderes liess sich der Kapellmeister in Bezug zur «Spatzenmesse» einfallen. Er las die biblische Szene der Herbergsuche der Heiligen Familie in einer originellen Variation von Ursula Frank. Dabei spielte ein zeternder und wild flatternder Spatz als Begleiter von Maria und Joseph eine ausserordentliche Rolle. Sein Tun bewirkt, dass Maria auf ihrer beschwerlichen Reise auf dem Esel nicht einschläft und herunterfällt.

Was bei den Kompositionen von Mozart oft zu beobachten ist, trifft auch bei der Spatzenmesse, die er als knapp 20-Jähriger schrieb, zu. Es kann immer wieder festgestellt werden, dass die Musik von Mozart fliesst, als ob es gar nicht anders sein könnte. Darauf deutet auch eine Anekdote hin. Auf die Bemerkung von Kaiser Franz Joseph II anlässlich einer Aufführung der «Entführung aus dem Serail», dass es in dieser Oper zu viele Noten geben würde, hätte Mozart geantwortet: Gerade so viele Noten, als nötig.

Es war an diesem Abend festzustellen, dass die Verschmelzung der beiden Chöre zu einem wohlklingenden Chorklang beitrug. Auch war eine auffallende Sicherheit beim Zusammenspiel von Gesang und Orchester zu hören. Die ausgezeichnete und aktive Stabführung trug dazu viel bei. Eine ebenso starke Stütze sind Erfahrung im Gesang, Noten- Kenntnis und Freude am Gesang als tragende Elemente.

Die Darbietung dieser Mozart-Werke wurde von den Sängern und Musikanten in einer Art gemeistert, dass das Konzert zu einem genussvollen Erlebnis wurde. Ein aussagekräftiger Beifall der Zuhörer war mehr als verdienter Dank und Anerkennung der gehörten Leistung.

Am 8. Dezember wird dieses Konzert um 18.30 Uhr nochmals in der Klosterkirche aufgeführt.

Das Weihnachtskonzert des Klosters Einsiedeln begeisterte die zahlreichen Besucher letzten Sonntag in der Klosterkirche.

Foto: Franz Kälin

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