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Tempo 60 Sihlseeufer Nord

Wieder einmal mehr muss ich zur Kenntnis nehmen, dass am Volk vorbeipolitisiert wird. Beda Kälin hat fast 900 Unterschriften gegen Tempo 60 am nördlichen Sihlseeufer gesammelt. Das ist für den betroffenen Viertel Egg und teilweise auch Willerzell eine beachtliche Zahl, die ich nicht zu ignorieren wagte. Bei solchen Entscheidungen, wo wir Bürgerinnen und Bürger vermehrt in der Freiheit eingeschränkt werden, kommt mir die Geschichte von Wilhelm Tell und Gessler in den Sinn. Nur mit dem Unterschied, dass der Armbrustmann heute noch als Volksheld gefeiert wird und die Vögte immer noch auf hohem Ross sitzen.

Wenn man den Sihlsee für Sportaktivisten und -aktivistinnen und den Tourismus attraktiver gestalten will, ist eine separate Strecke um den See unabdingbar. Dafür muss leider Moor- und Weideland umgenutzt werden. Bei all den angenommenen Schutzinitiativen wird es immer schwieriger, solche Ideen umzusetzen. Aber wenn man die teilweise vorhandenen Wege und Feldstrassen ein wenig ausbaut, ist der Eingriff in die Natur minimal.

Anno 1937 mussten viele Anwohner ihr Anwesen opfern und verlassen, damit wir uns heute am schönen blauen Wasser erfreuen dürfen. Es kann nicht sein, dass die wichtigste Verbindungsstrasse von Egg und teilweise von Willerzell in einen Velo- und Fussgängerweg umgewandelt wird. Vor allem, wie ich immer wieder aus der Zeitung entnehmen konnte, es sich bei erwähntem Abschnitt um keine gefährliche Strecke handelt. Deshalb ersuche ich die Verantwortlichen, diese Angelegenheit nochmals zu überdenken und die Überlandstrasse als solche zu belassen. Vielleicht wäre es besser gewesen, man hätte den See nie geflutet. Viele Diskussionen und Verhandlungen, wie auch jene über den Willerzeller Viadukt, blieben uns erspart.

Pius Dörig, Holenstock (Einsiedeln)

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