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«Wir stossen an Grenzen»

«Wir stossen an Grenzen» «Wir stossen an Grenzen»

Conny Schwendeler, Krippen- und Geschäftsleiterin des Chinderhus in Einsiedeln, steht Red und Antwort

Das Chinderhus ist die erste Kinderkrippe in Einsiedeln und wird seit dem Jahr 2003 vom Verein für Jugend- und Familienberatung geführt. Weil die Nachfrage das Angebot übertrifft, platzt das Haus aus allen Nähten.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie steht es um Angebot und Nachfrage in Sachen Krippenplätze im Klosterdorf? Das Chinderhus Einsiedeln bietet 39 Ganztagesplätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis und mit zwölf Jahren an. Vor allem in den Bereichen Hort und Mittagstisch ist die Zahl der Nachfragen grösser geworden, sodass wir an unsere Grenzen stossen. Ist denn eine Krippe ausreichend im Klosterdorf oder bräuchte es eine zweite Kindertagesstätte in Einsiedeln?

Obwohl das Bedürfnis bezüglich Krippenplatz in Einsiedeln gestiegen ist, nicht zuletzt aufgrund steigender Zahlen bei den Neuzuzügern und den Alleinerziehenden, würde es ausreichen, wenn wir unser Angebot ausbauen und erweitern könnten. Wie sieht das Angebot bei den Spielgruppen und bei den Tagesfamilien in Einsiedeln aus? Es gibt verschiedene privat betriebene Spielgruppen in Einsiedeln. Unserem Verein beim Angebot Tageselterndienst sind vier Tagesfamilien angeschlossen, die insgesamt 15 Kinder betreuen. Um allen Anfragen nachkommen zu können, sind wir auf der Suche nach weiteren Tagesfamilien.

Wie sieht das Angebot in Unteriberg, Oberiberg, Alpthal und Rothenthurm aus? Das Chinderhus Einsiedeln ist sehr auf das Klosterdorf konzentriert und ausgerichtet. Ich kann zum Angebot ausserhalb von Einsiedeln keine Angaben machen. Leiden Sie unter Personalmangel?

Wir sind ein Team von 13 Mitarbeiterinnen und kommen mit diesem Stab gut über die Runden. Klar ist, dass, wenn wir die Zahl an Krippenplätzen aufstocken würden, auch ein Ausbau beim Personal erfolgen müsste. Müssen Sie aufgrund von Personalmangel Praktikanten unbegleitet die Verantwortung für eine Gruppe Kleinkinder übernehmen lassen? Bis im Jahr 2006 war ein Praktikum vor der Grundausbildung zur Kleinkindererzieherin noch obligatorisch. Wir bieten schon länger keine Praktikumsstellen mehr an und sind also denn gar nicht in der Lage, Praktikantinnen unbegleitet zu lassen. Was wir im Angebot haben, sind Schnupperlehren für Interessierte. Zudem verfügen wir über drei Lehrstellen im Bereich «Fachfrau Betreuung Kind». Eine vierte Lehrstelle haben wir für das kommende Jahr bereits besetzen können.

Wie viel verdient eine ausgebildete Berufsfrau bei Ihnen?

Eine ausgebildete Berufsfrau kommt im Jahr auf einen Bruttolohn zwischen 42’000 und 66’000 Franken, je nach Erfahrung und Anzahl Berufsjahre. Wie sieht die Unterstützung aus seitens der öffentlichen Hand für Ihren Verein? Der Bezirk Einsiedeln unterstützt den Verein für Jugendund Familienberatung mit jährlich 250’000 Franken. Ohne diesen Beitrag könnte das Chinderhus Einsiedeln nicht ohne Defizit betrieben werden. Wo drückt Sie der Schuh am meisten? Aktuell wünschen wir uns mehr Platz. Eine Erweiterung, ein Ausbau unseres Angebots wäre aufgrund der Nachfrage notwendig. Hinzu kommt, dass wir hier einen befristeten Mietvertrag haben. So sind wir auf der Suche nach weiteren Räumlichkeiten im Zentrum des Klosterdorfs, die mindestens 300 Quadratmeter umfassen sollten. Was müsste in politischer Hinsicht geschehen, um die Krippen zu unterstützen? Jede Ortschaft oder Region mit mindestens 15’000 bis 20’000 Einwohnern sollte über ein Angebot im Bereich familienergänzende Kinderbetreuung verfügen. Es muss ein politisches Ziel sein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. In Einsiedeln sind wir hierbei auf gutem Weg unterwegs, weil wir auch dank der Unterstützung seitens des Bezirks ideale Strukturen für Familien schaffen können.

an.

Wie sehen Sie die Perspektiven in der Zukunft für Ihre Krippe?

Ich bin guten Mutes, dass wir den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen können. Der Verein für Jugend- und Familienberatung Einsiedeln verfügt über gesunde Finanzen. Und dass die Nachfrage so gross und also das Bedürfnis ausgewiesen ist, zeigt auf und ist Beleg hierfür, dass das Chinderhus Einsiedeln eine gute Arbeit macht.

Seit zwei Jahren ist Conny Schwendeler Krippen- und Geschäftsleiterin des Chinderhus in Einsiedeln. Fotos: zvg

Die Kinderkrippe bietet 39 Ganztagesplätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis und mit zwölf Jahren an.

Werden Eltern finanziell unterstützt, die ihr Kind in die Krippe bringen? Das ist in der Tat so. Die Betreuungstarife sind denn abhängig vom Einkommen der Eltern. Wir bieten 15 Stufen bei den Tarifen

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