Veröffentlicht am

Ihre Fantasie scheint grenzenlos zu sein

Ihre Fantasie scheint grenzenlos zu sein Ihre Fantasie scheint grenzenlos zu sein

Konzert des Frauenchors Einsiedeln «One Moment in Time» mit frohem Gesang

Letzten Freitag und Samstag präsentierte der Frauenchor Einsiedeln ein frisches, abwechslungsreiches Programm, das die Zuschauer begeisterte.

KARL HENSLER

Der Untertitel des Konzertes zum 60-Jahr-Jubiläum des Frauenchors Einsiedeln, «Eine Zeitreise mit Liedern aus verschiedenen Jahrzehnten», verhiess ein buntes Programm. Es wirkte aber nicht nur vielfältig, sondern kam als eine mit jugendlicher Frische gespickte Unterhaltung daher. 1959 wurde der Chor, unter der ersten Präsidentin Maria Ullmann und der Direktion von Franz Hensler, gegründet. Nach 60 Jahren Gesangspflege im frohen Verbund ist aber keineswegs irgendwelche Abnützungserscheinung festzustellen.

Ein Chor, der Sangeslust zu geniessen weiss Was die 34 sangesfreudigen Frauen am vergangenen Freitag im Theatersaal des Klosters boten, war Zeugnis von offensichtlicher Freude am gemeinsamen Singen.

Wer die aktuelle Dirigentin Adeline Marty kennt, ist jedoch keineswegs überrascht ob der äusserst lebendigen Aufführung. Diese wurde durch originelle Szenen, die der Euthaler Stefan Hensler schrieb, von Patrick Steiner und Reto Hensler gut gespielt, unterhaltsam begleitet. Ein rotierendes Zahnradwerk an der Wand erinnerte an den immerwährenden Lauf der Zeit. Hin und wieder wurde aber die «Gigampfi», die den elektronischen Betrieb gewährleisten sollte, szenisch zu intensiv betrieben, sodass zeitweise das Programm fast durcheinander zu geraten drohte. Um die Gesangsreise zu vervollkommnen, wirkten acht ehemalige Sängerinnen und Sänger des Schweizer Jugendchors unter der Leitung von Jessica Marty (Tochter der Chordirigentin) mit.

Variantenreiches Programm

«Welcome», aus dem Musical Cabaret, war zum Start zu hören. Ein kleiner Querschnitt aus dem immer wieder gern gehörten Musikdrama «West Side Story» von Leonard Bernstein leitete über zu einem vielschichtigen Ausschnitt aus der Kompositions-Vielfalt. Neben dem erwähnten Bereich waren auch Schlager zu hören. Mani Matters «Hemmige» fanden offene Ohren, wie Lieder von ABBA, auch solche aus «Saturday Night Fever» oder «Sister Act».

Dass die Sängerinnen in verschiedenen Kostümen auftraten, wirkte ebenso gut, wie ihr mitgehendes Wiegen zum Gesang. Auf solche Weise wurde die Freude am Gesang noch unterstrichen. Die aufmerksam lauschenden Zuhörer anerkannten mit immer wiederkehrendem Applaus die frohklingenden Vorträge.

Mit etwas Besonderem überraschte das Doppelquartett. Sie mischten vereinzelt kastratenähnliche Töne ihrem Gesang bei. Ein nicht alltäglicher, aber origineller Einfall. Dass der Frauenchor die Tanzgruppe «Line Dancer» mit einer gut vorgeführten Western-Nummer in ihr Programm eingliederte, gab dem Anlass zusätzlich Farbe. Überhaupt scheint die Fantasie der musikbegeisterten Frauen grenzenlos zu sein. Mit viel Feuer dirigierte Adeline Marty den Chor vom Flügel aus. Dass die Frauen ihre Lieder allesamt auswendig sangen, gab dem Programm zusätzliche Leichtigkeit. Dazu ist gewiss intensive Probenarbeit erforderlich. Es war erfreulich, einen ausgezeichneten Chorklang feststellen zu können.

Fast etwas feierlich klang das dem Konzert seinen Namen gebende Schlusslied «One Moment in Time». Ein wegweisender, besinnlich stimmender Abschluss eines gern angenommenen Gesangsstrausses. Diesen verdankte das sich gut unterhalten fühlende Publikum mit einem geradezu frenetischen Schluss-Beifall. Die fast zwei Stunden dauernde Präsentation aus der unerschöpflichen Musik-Literatur verflog fast zu schnell. Die Sängerinnen wählten für die geforderte Zugabe das Lied «Ewigi Liebi». Leicht könnte man vermuten, dass dieser Titel als Motto des fröhlichen Chorgesanges dieser Frauen gelten könnte.

Der Frauenchor Einsiedeln begeisterte an seinem Jarheskonzert «One Moment in Time» mit einem bunten, frischen Programm. Foto: Franz Kälin

Share
LATEST NEWS