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Der Regierungsrat muss über Tempo 60 entscheiden

Der Regierungsrat muss über  Tempo 60 entscheiden Der Regierungsrat muss über  Tempo 60 entscheiden

Gibt es künftig mehr Velo- und Fussgängerwege am nördlichen Sihlseeufer? Zurzeit beschäftigen die Behörden die Einführung von Tempo 60 auf dieser Strecke. Nachdem eine Verwaltungsbeschwerde gegen diese neue Höchstgeschwindigkeit eingegangen ist, muss der Regierungsrat darüber befinden.

WOLFGANG HOLZ

Wie in der letzten Ausgabe unserer Zeitung berichtet, beantragen der Bezirk Einsiedeln und das kantonale Tiefbauamt, die Beschwerde von Beat Kälin abzulehnen. Letzterer verlangt in seiner Verwaltungsbeschwerde, die bisherige Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde auf der nördlichen Sihlseeuferstrasse beizubehalten.

Beschwerde an Regierung

Beide Behörden haben sich in ihrer Vernehmlassung klar dagegen ausgesprochen, auf die Beschwerde einzutreten, beziehungsweise dass diese abzuweisen sei.

Wie über die Verwaltungsbeschwerde von Beda Kälin aber letztendlich entschieden wird – darüber muss der Regierungsrat befinden. Das Beschwerdeverfahren ist also noch im Gange – der Entscheid der Regierung wird wohl noch ein paar Monate auf sich warten lassen.

Hauptgrund für die geplante Einführung von Tempo 60: Der Bezirk Einsiedeln und das kantonale Tiefbauamt argumentieren, dass sich dadurch die Sicherheit auf der rund fünf Kilometer langen und mit zahlreichen unübersichtlichen Kurven geprägte Strecke erhöhe.

Für die Tempo-60-Gegner führt die neue Höchstgeschwindigkeit indes lediglich zu Fahrzeitverlängerungen, vor allem für Egger beziehungsweise für solche, die in Egg arbeiten. Ausserdem sei bisher kein einziger Unfall mit Velos im Zusammenhang mit Autos in der Verkehrsstatistik registriert worden.

Bis jetzt gilt Tempo 80 auf besagtem nördlichen Abschnitt entlang des Sihlsees. Seerundweg sei anzustreben

Doch was passiert in puncto Velowege und Fussgängerwege – sollte künftig Tempo 60 am nördlichen Sihlseeufer gelten? Wie im Entwicklungskonzept Sihlsee des Kantons von 2014, an dem auch der Bezirk Einsiedeln mitwirkte, postuliert wurde, soll ja der Zugang zum Sihlsee für die Öffentlichkeit verbessert werden.

Zudem sei ein attraktiver Seerundweg für den Langsamverkehr anzustreben. Wird also der Velound Fussgängerverkehr am nördlichen Sihlseeufer künftig entflochten, um dem Langsamverkehr die optimale Sicherheit zu gewähren? Landschreiber Peter Eberle vom Bezirk Einsiedeln nimmt dazu Stellung. «Wir gehen davon aus, dass mit der Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 60 Kilometer pro Stunde eine deutliche Verbesserung für die Sicherheit und damit den Langsamverkehr erreicht werden kann. Radstreifen waren auf dieser Strasse nie geplant.» Für einen Velostreifen gebe es auf der bestehenden Strasse keinen Platz, so Eberle, und die zu einem grossen Teil im Perimeter des Schutzgebiets Schwantenau gelegene Strasse könne im Perimetergebiet nicht verbreitert werden. «Weitere Massnahmen sind zurzeit nicht geplant.» Sehr wohl realisiere der Bezirk den Sihlseerundweg am nördlichen Sihlsee. Dieser sei heute vom Birchli dem Westufer entlang bis zum Strandbad Roblosen durchgehend, so der Landschreiber. Weiter bestehe ein Abschnitt bei der Staumauer.

«Der Rest des Rundwegs bis ins Willerzell ist in Planung, wobei der Weg teilweise etwas vom Ufer entfernt in erhöhter Lage geführt wird. Der Sihlseerundweg ist nur für Fussgänger vorgesehen », erklärt Peter Eberle.

Was den Moorschutz angehe, würde dieser zwar einen Ausbau der Strasse am nördlichen Sihlseeufer zumindest teilweise erschweren – «doch, wie gesagt, es ist kein Ausbau geplant ».

«Radstreifen waren auf dieser Strasse nie geplant.»

Peter Eberle, Landschreiber des Bezirks Einsiedeln

«Der Sihlseerundweg ist nur für Fussgänger vorgesehen.»

Peter Eberle

«Trottoir-Torso» hinter Willerzell: Nach der Kurve ist plötzlich Schluss. Der Bezirk plant auf dem Abschnitt zwischen Staumauer und Willerzell einen Rundweg für Fussgänger – teilweise etwas vom Ufer entfernt.

Foto: Wolfgang Holz

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