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Unterlassungssünden

LESERBRIEFE

Zusatzkredit Schulhaus Nordstrasse (EA 91/19)

Im EA vom 19. November informierte der Bezirk über die Mehrkosten der Aufstockung des Schulhauses Nordstrasse. Leider mussten wir dabei feststellen, dass der Bericht bei den Mehrkosten betreffend einer Einsprache nicht der Wahrheit entspricht. Die zuständigen Bezirksbehörden haben es bei der Bauausschreibung unterlassen, mit den Eigentümern der angrenzenden Parzelle der Flurgenossenschaft «Hintere Kronenstrasse» das Gespräch zu suchen. Man wurde einfach vor Tatsachen gestellt (Nicht-Einhalten des Grenzabstandes). Da liegt der Grund der Einsprache.

Mit einem vorgängigen – früher ortsüblichen – Gespräch wäre dies zu verhindern gewesen, beziehungsweise wäre sicher eine Einigung im Vordergrund gestanden. Anlässlich einer nachträglichen Besprechung mit Vertretern des Bezirks wurden deshalb die verschiedenen Liftvarianten diskutiert. Für die jetzt realisierte Lösung, welche den vorgeschriebenen Grenzabstand einhält, wurden Mehrkosten von 11’200 Franken berechnet (Kostenvergleich Liftlösung vom 10. September 2018 von Bau-E-xpert Jürg Kalbermatten GmbH). Wenn nun die weiteren Mehrkosten des Liftes – genaue Zahlen sind leider unbekannt – im Rahmen des Zusatzkredites mit der Einsprache in Verbindung gebracht werden, so entspricht dies nicht den Tatsachen. Flurgenossenschaft Hintere Kronenstrasse Urs Birchler, Präsident

Zur Neugestaltung des Hauptund Klosterplatzes ging ja eine lange Planungszeit voraus. Es ist schade, dass dannzumal niemand vom Bildungsdepartement die Gelegenheit wahrnahm, um gemeinsam eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Der Streitpunkt ist der kostspielige Baustopp, wo es um die Frage Mörtel oder Sand zwischen den neu zu verlegenden Steinen beim Frauenbrunnen geht.

Eigentlich sagt es der Name ja bereits: Pflastersteine, die mit Pflaster eingelegt werden, und es sind nicht Sandsteine. Ob Mörtel oder Stein, für die Fussgänger und Gehbehinderten ist es doch einfach wichtig, dass dann der neue Platz flach und gut begehbar ist und ohne hervorstehende Stolpersteine. Die einfachste Lösung ist doch, den Platz für den Sommer mit Pflastersteinen zu bestücken und im Winter zur Sicherheit der Fussgänger Sand über die Eisflächen zu streuen. So stimmt es für beide Parteien.

Die grössten Künstler bei der ganzen Sache sind doch die Pflästerer, die bei der grossen Hitze im Sommer oder zur kalten Jahreszeit im Winter Tausende von Pflastersteinen kunstvoll und fachgerecht setzen und bereits gesetzt haben, und deren geleistete Arbeiten dürfen sich sehen lassen. Ihnen gehört ein kräftiger und ehrlicher Dank. Auf das dereinst fertig gestellte Resultat können wir uns freuen.

Margrit Schönbächler Kornhausstrasse (Einsiedeln)

Vor 30 Jahren wurden in Deutschland Grenztürme in die Luft gesprengt. In der katholischen Kirche wurden durch die Kirchenobern neue Mauern errichtet in dieser Zeit. Die klerikale, patriarchale Machthierarchie, welche über Jahrhunderte wuchs, steht jetzt im Weg für eine Erneuerung der Amtskirche.

An der Zukunftskonferenz vom 26. Januar 2019 habe ich den Begriff Patchwork-Glaube in die Versammlung gegeben. Der Kardinal John Henry Newman (1801–1890) hat in seinen theologischen Studien herausgefunden, dass die katholische Kirche in anderen Religionen immer Anknüpfungspunkte für die Verkündigung des Evangeliums gefunden hat. Zum Beispiel wurde die Fasnacht in einen christlichen Kontext gesetzt. Also warum nicht neue Anknüpfungspunkte an die Gesellschaft suchen, um die christlichen Werte zeitgemäss umzusetzen? Was nützt es, das Priesteramt für die Frauen zu öffnen, wenn die Kirche sich zeitgleich leert?

In der urchristlichen Gemeinde, bevor die christliche Religion durch die römischen Kaiser im vierten Jahrhundert zur Staatsreligion erhoben wurde, gab es Ansatzpunkte, welche auch heute noch sinnvoll wären. Die Kirche muss interessant werden für die Generation Z, welche am Anfang des Bildungsweges steht oder erst noch geboren wird. Denn in einer Welt, wo die künstliche Intelligenz an Bedeutung gewinnt, kann unsere Kirche zu einem Kontrast werden, weil sie die Kernkompetenz für das Menschsein aufweist. Auch die Altlast der Priesterkinder, welche einvernehmlich mit den Frauen gezeugt wurden, bedarf einer zeitgemässen Lösung, welche unserer Gesellschaft würdig ist. Schliesslich wartet in der Schweiz eine tiefe vierstellige Zahl von Frauen mit ihren Männern, welche ein Priesteramt ausüben, auf eine Lösung. Es gibt Menschen, welche die gleichgeschlechtliche Liebe in einer festen Beziehung pflegen; nur unsere Kirche hat ein Problem damit. Ich weiss, dass für die einen oder anderen unter den Lesern diese Gedanken schwer verdaulich sind. Aber ich habe mir Zeit genommen, in der Hoffnung, dass die christlich geprägte Kirche eine Zukunft hat.

Andreas Noske Ochsnerstrasse (Einsiedeln)

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