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Trump und Brexit bereiten der Schwyzer Wirtschaft Sorgen

H+I, der Schwyzer Wirtschaftsverband, blickt dem kommenden Jahr nur verhalten optimistisch entgegen.

adm. Über dem Schwyzer Wirtschaftshimmel hängen im nächsten Jahr nicht nur die Geigen, sondern auch eher dunkle Wolken. Dieses Fazit ergibt sich aus den Konjunkturgesprächen, welche «H+I – Der Schwyzer Wirtschaftsverband » unter dem Präsidium von Andreas Kümin, Tuggen, veröffentlicht hat.

Grund: Nachdem der Frankenschock aus dem Jahr 2015 mit grossen Anstrengungen überwunden wurde, «bereiten insbesondere der Exportwirtschaft die unberechenbare Politik und dabei besonders die von den USA geführten Handelskriege und die Brexitproblematik der EU Sorgen», heisst es im Schwyzer Wirtschaftsverband. Oder anders formuliert: Donald Trump und Boris Johnson bereiten den Schwyzer Wirtschaftskapitänen alles andere als Freude.

Die Unberechenbarkeit der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bringe Unsicherheiten mit sich und hindere das Wachstum, da zum Teil auf Investitionen verzichtet werde. Dass überhaupt noch investiert werde, sei nicht zuletzt den rekordtiefen Zinsen zu verdanken, die das Wachstum unterstützten, heisst es im Papier weiter.

Das Baugeschäft wird sich 2020 leicht abkühlen Immerhin konnte an den Gesprächen festgestellt werden, dass das Bauhaupt- und Baunebengewerbe auf ein gutes 2019 zurückblicken könne. Für 2020 wird zwar mit einem leichten Rückgang der Bautätigkeit gerechnet. Dabei werde aber die Auslastung noch immer gut sein. Ganz allgemein existiert derzeit aber nicht nur im Baugewerbe ein grosser Druck auf den Margen. Das heisst: Es gibt zwar Arbeit und Kunden, doch die Unternehmen und Firmen verdienen weniger.

«Die Detailhändler, besonders Firmen in der Mode-, Schuh-, Möbel- sowie der Multimediabranche, sind stark unter Druck», konstatiert Marco Cantele, CEO der Kümin Group AG sowie der McPaperLand AG von Andreas Kümin. Hauptverantwortlich für diesen Druck sind die zahlreichen ausländischen Webstores, aber auch die grenznahen Anbieter. Beide sorgen dafür, dass die Umsätze in der Schweiz im Detailhandel rückläufig sind.

Zu bedenken sei zum Beispiel, dass Zalando jährlich eine Umsatzsteigerung im Schweizer Markt von über 27 Prozent erreiche und täglich (montags bis freitags) über 41’500 Pakete in die Schweiz liefere.

Massive Konkurrenz durch Online-Einkäufe Die massive Konkurrenz durch Online-Einkäufe führe nicht nur dazu, dass die Frequenzen in den Fussgängerzonen der Innenstädte sowie in Einkaufszentren kleiner würden. Sie wirken sich auch auf das Stellenangebot aus. Konkret: Im gesamten Detailhandel verloren in der Schweiz seit 2017 nicht weniger als 7000 Menschen den Job. Im Langzeitjahresrückblick seien es, so Marco Cantele, «über 30’000 Jobs, welche nicht mehr vorhanden sind».

«Sorgen bereiten die von den USA geführten Handelskriege und die Brexitproblematik der EU.» «Die Detailhändler sind stark unter Druck.»

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