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Musikalische Reise zum Mond und zurück

Musikalische Reise zum Mond und zurück Musikalische Reise zum Mond und zurück

Feldmusik Gross verwöhnte Publikum mit speziellem Repertoire

Unter der Direktion von Sebastian Rauchenstein wagte sich die Feldmusik Gross am Samstagabend in der Mehrzweckhalle auch an Stücke ran, die in unserer Gegend nicht so häufig von einer Blasmusik gespielt werden.

KONRAD SCHULER

Die Stücke waren zugeschnitten auf das inhaltliche Thema «Bis zum Mond und zurück». So wurde der Abend vor vollem Haus eröffnet mit dem Konzertmarsch «Auf zu den Sternen» von Andy Schreck. Das traditionelle Stück bedient sich da und dort an bekannten Melodien und Rhythmen aus John Williams Musik zu den Star-Wars-Filmen. Am Ansager- Mikrofon war nun Frauenpower angesagt. Präsidentin Ramona Kälin begrüsste die vielen erwartungsvollen Gäste sowie Delegationen und übergab das Mikrofon danach an Manuela Kälin, die sympathisch durchs Programm führte.

In Nostalgie schwelgen

Bei manch einem nun folgenden Stück konnten die vielen eher älteren Zuhörer in Nostalgie schwelgen. Verschiedene Melodien aus der Zeit der ersten Mondlandung vor 50 Jahren tauchten auf. Männiglich fühlte sich zurückversetzt um ein halbes Jahrhundert, in die Zeit, wo in vielen Stuben unserer Gegend noch gar kein Fernsehgerät stand und in den privilegierteren Haushalten ein kleiner Schwarzweiss- Bilder liefernder Monitor stand. Mit «Apollo 11. Mission to the Moon» von Komponist Otto M. Schwarz wurden die Besucher mit in den Weltraum genommen. Während diesem und allen anderen Vorträgen wurde das musikalische Geschehen mit passenden und eindrücklichen Bildern auf einer Grossleinwand untermauert. Auch der Start der Raumkapsel wurde mit dem Herunterzählen der letzten Sekunden richtiggehend zelebriert. Das nicht einfache Stück wurde vom Musikkorps ausdrucksstark interpretiert.

Gastsolist Erwin Füchslin

«Ein grosses Highlight des heutigen Abends steht nun bevor: Erwin Füchslin, der Solist des heutigen Abends, spielt mit der Feldmusik Gross drei ausgewählte Nummern für Flügelhorn und Blasorchester», verkündete Manuela Kälin. Er habe es nicht weit gehabt von seinem Wohnzimmer in der Ebenau hierher. Diese Stücke waren es denn auch vor allem, die dafür verantwortlich zeichneten, dass mit André Ott am Kontrabass und Muriel Fässler am Klavier auch zwei nicht alltäglich eingesetzte Instrumente zum Zuge kamen. «Fly to the Moon» von Bart Howard entpuppte sich rasch als Evergreen mit Elementen der Musikrichtungen Swing, Jazz und Bossa Nova. Der swingige Sound kam hervorragend rüber.

Mit «Moon River» von Henry Mancini und «Lullaby of Birdland » von George Shearing ging die Reise weiter. Bei «Moon River » handelte es ich um das komponierte Lied für den Film «Frühstück bei Tiffany». Das zweite Stück wurde so überzeugend gespielt, dass das Publikum erstmals eine Zugabe forderte und auch erhielt. Mit «Into the Clouds» von Richard Saucedo » erhielten die Gäste vor der Pause noch einmal ein musikalisches Highlight, beschreibt doch das Stück die Erfahrung von grenzenloser Freiheit beim Fliegen.

Manuela Kälin machte auf die treibenden Rhythmen im Holz und im Schlagzeug und den fulminanten Fanfaren der Blechbläser aufmerksam. Oft wird dieses Stück als perfekter Programm- Opener an Festivals gespielt.

Knistern bei «Shenandoah» In der Pause konnten sich die Gäste vom Frauenverein Gross mit Speis und Trank bedienen lassen und sich mit Losnummern bei der Tombola ein Geschenk machen.

«A Space Odysse» von Richard Strauss leitete in den zweiten Teil über. Mit viel Applaus wurden bei dieser Stückansage die fünf Nachwuchsleute Sandra Kälin, Jasmin Angst, Anja Ochsner, Linus Lacher und Tim Schelbert begrüsst. Imponierend und ausdrucksstark wurde das Stück mit dem gleichnamigen Film vorgetragen. Zuversicht und Wärme vermittelte «Tales of a distant Star» von Naoya Wada. Applaus und «Bravo-Rufe» waren der verdiente Lohn. Manuela Kälin gab bekannt, dass der Augenschmaus oder die visuelle Umrahmung aus der kreativen Zusammenarbeit von Sandra und Jonas Kälin von der Feldmusik Gross sowie der technischen Expertise von Rafael Kälin entstanden sei.

Beim nächsten Stück stand die Symbiose von Bild und Klang ganz besonders im Fokus. Die Bearbeitung des amerikanischen Volksliedes «Shenandoah » von Frank Ticheli schaffte wunderbare Stimmungen. Das bearbeitete Volkslied stammt aus dem 19. Jahrhundert und handelt von einem Einwanderer, der sich in eine Indianerin verliebt. Sehr beschaulich begann das Stück und erzeugte knisternde Spannung. Die Erwartungen wurden mit ansteigenden Tönen verstärkt und aufgebaut. Bilder der Prärie tauchten in den Köpfen auf. Das emotionale Stück wurde schliesslich behutsam beendet, die Spannungen verschwanden. Ein tolles Stück!

«Shut Up and Dance» von Walk the Moon und «W. Nuss von Bümplitz» von Patent Ochsner rundeten das gelungene Konzert ab. Mit zwei geforderten Zugaben zeigte das Publikum auf, dass es die Vorträge des Korps schätzte und anerkannte.

Ramona Kälin bedankte sich bei vielen Mitwirkenden, so namentlich beim Dirigenten Sebastian Rauchenstein, dem Gastsolisten Erwin Füchslin, der Ansagerin Manuela Kälin, den zahlreichen Aushilfsmusikerinnen und -musikern, den Jungmusikerinnen und -musikern, den Aktiven der Feldmusik Gross, dem Frauenverein, den Stückspendern, den Sponsoren und den Preisspendern für die Tombola.

Nach dem Konzert spielte die Grosser Huusmusig zur Unterhaltung und zum Tanze auf.

Mit Dirigent Sebastian Rauchenstein führte die musikalische Reise der Grosser bis zum Mond und zurück. Foto: Konrad Schuler

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