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Wieder nur Kraft für eine Stunde

Wieder nur Kraft für eine Stunde Wieder nur Kraft für eine Stunde

Fussball: FC Einsiedeln verliert in Freienbach das Derby 1:5

Deutliche Derbyniederlage für den FCE in Freienbach. Einsiedeln war mehr als eine Halbzeit ebenbürtig, am Ende lautete das brutale Ergebnis 1:5. Der Willerzeller Trainer bei Freienbach, Michael Kälin, konnte jubeln. Für Einsiedelns Trainer Auf der Maur war die Niederlage zu hoch.

SEPP KÄLIN

Am Ende war das Auswärtsspiel in Freienbach für Einsiedeln wieder eines dieser Spiele des FCE, das fast ein Spiegelbild der bisherigen Saison war. Viel Aufwand und am Ende steht man mit leeren Händen da. Noch schlimmer, es gibt eine brutale Kanterniederlage. Auch bei den Höfnern war das Team des Trainerduos Manfred Auf der Maur und Fabian Felber fast eine Stunde lang ebenbürtig, am Schluss aber war das 1:5 die siebte Niederlage im 12. Spiel der Saison.

Derbys haben nicht nur im Fussball ihren unglaublichen Reiz. So auch immer die Begegnung zwischen dem FC Einsiedeln und Freienbach. Für das erste Zusammentreffen der Klosterdörfler gegen die Höfner in der aktuellen Spielzeit gab es aber noch zusätzlichen Pfeffer. Und was für welchen: Nachdem Einsiedelns Trainer Michael Kälin auf diese Saison hin zu Freienbach gewechselt hatte, kam es zum Aufeinandertreffen mit seinem alten Weggefährten und neuen Einsiedler Coach Manfred Auf der Maur.

Einsiedler Trainerduell geht an Michael Kälin Kälin und Auf der Maur waren jahrelang spielerische Stützen beim FC Einsiedeln. Von 1995 bis 2008 bestritten die beiden heutigen Derbycoachs manche Partie gemeinsam in Rot-Schwarz. Auf der Maur fast 340 Spiele. Michael Kälin auch über 200 Partien für den FCE. Und nun waren sie also erstmals Kontrahenten als Trainer. Freienbach, zuletzt viermal in Folge siegreich, in der klaren Favoritenrolle. Ihr Blick bleibt weiter nach oben gerichtet. Einsiedelns Augen nach dem erneuten Fall unter den Strich Richtung Abstieg.

Doch der FC Einsiedeln, dem eine Runde zuvor beim 5:1-Heimsieg gegen Grenchen so etwas wie ein Befreiungsschlag gelungen war, zeigte sich nicht gewillt, einfach so kampflos geschlagen zu geben. Auf der Maur versprach bereits in Vorfeld des Spiels: «Ich nehme auch als Aussenseiter mal das grosse Auto mit, um all die Punkte mit nach Hause zu nehmen …» und tippte auf einen 2:1 Auswärtssieg. Es sollte leider ganz anders herauskommen.

Wieder mal machten der Euphorie Unkonzentriertheit und Unvermögen auf dem Platz einen Strich durch die Rechnung. Statt einer möglichen Führung lag der FCE nach 45 Minuten im Rückstand. Norbert Frjokaj, einer der Hochkaräter im Kader der Höfner, hatte Einsiedelns Goalie Robin Nützel in der 24. Spielminute mit einem Weitschuss aus sicher 30 Metern erwischt. Nützel reagierte auf den Flatterball zu spät. Es war eine Führung für die Gastgeber ohne eigentliche Torchancen in der ersten Spielhälfte.

Mental und physisch platt Einsiedeln selber «versemmelte » selbst hochkarätige Möglichkeiten, etwa als Lukas Esposina ein Zuspiel von Olivier Maurer nicht ins leere Tor abschloss, sondern daneben. Auf der Maur bedauerte nach dem Spielende zu Recht: «Wir haben wieder mal die Chancen nicht genutzt.» Wie schwer es werden würde, wenn man gegen den routinierten und spielerisch starken Gegner einmal in Rückstand liegt, wusste man. Zwei Faktoren zeigten den Unterschied danach am deutlichsten auf. Freienbach kontrollierte nun das Spiel und Einsiedeln ging nach dem wunderbar herausgespielten zweiten Gegentreffer (52. Minute), wie so oft, die Luft aus. Nicht nur physisch sondern vor allem auch mental brachen die Rot-Schwarzen nun richtiggehend ein. Drei weitere Gegentreffer folgten vom 0:2 zum 0:5 zwischen der 66. und 86. Minute. Der Ehrentreffer von Olivier Maurer nach Zuspiel von Michael Nützel in der Nachspielzeit war reine Resultatkosmetik. Mehr nicht. Am Ende jubelten die Gastgeber und nicht nur ihr Trainer Kälin, sondern mit Kurt Marty und Roger Seeholzer zwei weitere Einsiedler im Dress der Höfner.

Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga interregional, Gruppe 5, Saison 2019/2020, 13. Runde: Freienbach – Einsiedeln 5:1 (1:0). Chrummen. 350 Zuschauer. SR: Pascal Hügli. Tore: 24. 1:0. 52. 2:0. 66. 3:0. 68. 4:0. 86. 5:0. 92. Olivier Maurer 5:1. Einsiedeln (4-1-4-1): Robin Nützel; Urs Kälin, Raphael Petrig, Marco D’Alto, Jan Auf der Maur; Kevin Egger; Manuel Schönbächler, Pascal Fässler (68. Linor Sefedinovic), Andrin Bisig (81. Din Mujovic), Olivier Maurer; Lukas Esposina (53. Michael Nützel).

Bemerkungen: FCE ohne Donik Ajredini, Dominik Blöchlinger, Riccardo Gerlach, Mike Kälin, Urs Trütsch, Juan Walker (alle Aufbautraining), Asmir und Rusmir Mujanovic (beide Auslandaufenthalt). Startelfdebüt für Lukas Esposina. Ersatztorhüter: Dennis Räber. Léonce Birchler, Fabian Langhart und Janik Oberholzer ohne Einsatz. Verwarnungen: 28. Esposina, 31. D’Alto, 50. Schönbächler, 90. Egger (alle wegen Foul) und zwei Verwarnungen gegen Freienbach. Cornerverhältnis: 3:4 für Einsiedeln.

Eine deutliche Niederlage im Derby für Kapitän Manuel Schönbächler (rechts im Bild) und sein Team in Freienbach.

Foto: Sepp Kälin

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