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Silvia Götschi zog alle in ihren Bann

Silvia Götschi zog alle in ihren Bann Silvia Götschi zog alle in ihren Bann

Verschiedene Frauenvereine aus der Region organisierten eine Kriminacht

manu. Stockdunkel präsentierte sich der Himmel, von dem Regentropfen fielen, und dichte Nebelschwaden begleiteten die Frauen, die sich auf den Weg zur Kriminacht in den Gemeindesaal im Alten Schulhaus begaben. Das ideale Rahmenprogramm bot sich also allen, die sich den ersten gemeinsamen Anlass, der von den Frauenvereinen Einsiedeln, Gross, Trachslau, Willerzell und Egg organisiert wurde, nicht entgehen lassen wollten.

Zum Glück war es dann im Gemeindesaal nicht mehr so düster. Im Gegenteil: Die organisierenden Vereine hatten bereits einen Apéro vorbereitet und angerichtet. Die Stühle standen bereit und die Plätze vor der schaurig-schön eingerichteten Lesebühne wurden nach und nach eingenommen. Silvia Götschi und «Einsiedeln»

Gleich nach der Begrüssung durch die Präsidentin des Frauenvereins Einsiedeln startete Silvia Götschi mit packender sakraler Musik in ihre Lesung. Gebannt warteten die zahlreichen Anwesenden ab, was nun folgen würde. Silvia Götschi stellte sich kurz vor und erzählte in ihrer humorvollen Art, wie sie Krimi- Autorin geworden und wie ihr Buch «Einsiedeln» entstanden ist. Auch berichtete sie mit einem Schmunzeln von einer Lesung, die sie auf dem Sihlsee, einem wichtigen Ort in ihrem Buch «Einsiedeln», erlebt hatte.

Dann zog sie alle in ihren Bann, als sie mit ihrer spannenden Stimme den Prolog ihres Buches vorlas. Mit Musik untermalt und vom kreativen Bühnenbild getragen, gelang es ihr auf Anhieb, die Frauen zu packen. Immer wieder wechselte die im Kanton Schwyz wohnhafte freischaffende Schriftstellerin zwischen Lesungen im Buch und freien Ergänzungen, Erklärungen und Erläuterungen ab.

Mord im Gemeindesaal

Plötzlich jedoch wurde sie durch einen Anruf des Staatsanwaltes gestört. Etwas unverschämt schien es zuerst, als sie den Anruf entgegennahm. Doch es stellte sich als äusserst wichtig heraus, teilte ihr der Staatsanwalt nämlich mit, dass im Gemeindesaal in Einsiedeln eine Leiche gemeldet worden sei. Sofort wurden unter den anwesenden Besuchern eine Polizistin sowie zwei Ermittler gesucht und gefunden, die sich ohne zu zögern an die Arbeit machten, um den Fall aufzuklären … Ob der Täter oder die Täterin gefunden wurde, bleibt genauso geheim, wie auch, wer im Buch «Einsiedeln» verantwortlich für die sterblichen Überreste einer Frau war, die im Sihlsee gefunden worden ist.

Bis zum Schluss und nachdem Silvia auch von ihren Besuchen im Kloster, ihrer amüsanten Erfahrung mit den Opferkerzen und ihren Gedanken, die sie hatte, das Kloster in ihr Buch einzubinden, erzählt hatte, ersetzte sie nämlich den Namen des Täters oder der Täterin immerzu mit einem Piep. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden nun alle Zuhörerinnen, die das Buch noch nicht gelesen haben, bereits jetzt Seite um Seite durchackern, damit auch sie wissen, wie der spannende Krimi rund um den Heimatort ausgeht.

Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und allzu schnell war die Lesung vorbei. Unter grossem Applaus durfte Silvia, die Mutter dreier Söhne und zweier Töchter ist und mit ihrem Mann in der Nähe von Luzern wohnt, noch ein kleines Dankeschön von der Präsidentin des Frauenvereins Einsiedeln, im Namen aller organisierenden Vereine, mit auf den Weg nach Hause nehmen.

Die Besucherinnen genossen den feinen Apéro, die zahlreichen Kuchen und die tolle Idee und begaben sich anschliessend wieder in die Kälte, die Nebelschwaden und die düstere Dunkelheit, die so sehr an eine perfekte Krimi-Szene erinnerte, dass auf dem Weg nach Hause beinahe flaue Gefühle in der Magengegend aufkamen …

Silvia Götschi liest aus ihrem Krimi «Einsiedeln». Foto: Manuela Kälin

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