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Rat budgetiert hohes Defizit

Der Gemeinderat von Oberiberg beantragt den Stimmbürgern, den Voranschlag 2020 mit einem erheblichen Mehraufwand zu beschliessen. Der Steuerfuss soll derweil unverändert bei 140 Prozent belassen werden.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Der Voranschlag 2020 weise bei Ausgaben von knapp fünf Millionen einen Mehraufwand in der Höhe von 919’000 Franken aus, schreibt die Gemeinde Oberiberg in einer Medienmitteilung: Der Finanzplan sehe des Weiteren für das Jahr 2021 einen Aufwandüberschuss von 37’000 Franken, für das Jahr 2022 einen Gewinn von 25’000 Franken und für das Jahr 2023 ein Defizit von 50’000 Franken vor.

«Die Aufwandüberschüsse bedeuten einen Teilabbau des Eigenkapitals», erklärt Markus Dobler, Gemeindekassier in Oberiberg. Das Eigenkapital der Gemeinde betrage per Ende des vergangenen Jahres knapp 4,2 Millionen Franken. Das sei vergleichsweise hoch, erläutert Dobler: Üblich sei, dass die Gemeinden im Kanton Schwyz ein Eigenkapital zwischen einer halben und einer ganzen Million Franken aufweisen würden. Defizit baut Eigenkapital ab

Der Finanzausleich für das Jahr 2020 betrage in Oberiberg 703’000 Franken. Damit erhalte die Gemeinde 446’000 Franken weniger Finanzausgleich als im Vorjahr. «Der Grund für die Reduktion des Finanzausgleichs liegt im hohen Betrag des Eigenkapitals unserer Gemeinde », führt Dobler aus: «Deswegen macht es Sinn, das Eigenkapital abzubauen.» Nicht zuletzt mit Hilfe eines höheren Defizits könne das Eigenkapital wesentlich reduziert werden.

Auffällig ist, dass in den kommenden Jahren die Defizite in Oberiberg sehr gering ausfallen werden und teils gar ein Gewinn vorgesehen ist. Dies führt Dobler darauf zurück, dass wesentliche Investitionen abgeschlossen werden konnten und nun nicht mehr zu Buche schlagen: Darunter finden sich die Altlasten-Sanierungskosten für den Schiessplatz in Oberiberg sowie die Kosten für den Ersatzbau des Alten Schulhauses. Gute Perspektiven in Oberiberg

Währenddem der Kanton Schwyz und der Bezirk Einsiedeln den Steuerfuss im nächsten Jahr senken wollen,beantragt der Gemeinderat von Oberiberg den Stimmbürgern den Steuerfuss auf 140 Prozent zu belassen. «Die Steuern zu senken macht derzeit keinen Sinn», konstatiert Dobler: Schliesslich habe die Gemeinde Oberiberg bereits in diesem Jahr den Steuerfuss gesenkt, und man stehe im Vergleich zu den umliegenden Kommunen gut da.

Dobler erachtet denn auch die finanziellen Perspektiven der Gemeinde Oberiberg als überaus positiv: «Unsere finanzielle Lage ist gut bis hervorragend.» So falle denn auch nicht negativ ins Gewicht, dass aufgrund mangelnder Baulandreserven die Bevölkerungszahl in Oberiberg in den kommenden Jahren kaum ansteigen werde, kommentiert der Gemeindekassier.

Die Gemeindeversammlung von Oberiberg geht am Donnerstag, 12. Dezember, um 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle Moos über die Bühne.

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