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Halloween (Teil 2)

Halloween (Teil 2) Halloween (Teil 2)

HASCHI GYR

Irgendwie hats wieder nicht geklappt. Wer am Schluss wie ein Altpneusammler ausgesehen hat, war natürlich ich. Really. Ich hasse Halloween. Nachdem mich die Kinder bereits im Vorjahr «verseckled » hatten, taten sie es heuer wieder. Erneut drohten sie überall «Süsses oder Saures» – nur meine Türe ignorierten sie konsequent. Hat sie jemand gewarnt? Gibts in der Zwischenluegeten einen Spitzel, einen Spion? Einen Verräter gar?

Dabei hatte ich wieder einen genialen Plan ausgeheckt. Sollen die nur kommen, diese Saugoofen. Ich hab mir die Mühe gemacht, Halloween-Guetzli zu backen. Natürlich nicht so Schlaftabletten wie Mailänderli, Zimmetsterne und ähnliche Sextöter. Nein, so richtig scharfes Zeugs. Hab ein paar Extra-Zutaten beigemischt, damit diesen Quälgeistern ein für alle Mal die Lust vergeht, jedes Jahr um diese Zeit unser Quartier zu belästigen.

Doch es waren die Knirpse, die mich ausgetrickst haben. An Halloween war kein Bein zu sehen. Und ich stand da mit fünf Kilogramm hochexplosiven Backwaren. Doch wofür hat man eigentlich Kollegen … Am Stammtisch lösten meine Guetzli derartige Begeisterung aus, dass meine Warnung, nicht zu viele auf einmal einzuwerfen, irgendwo ungehört im Zigarettenrauch verhallte. Es kam, wie von mir befürchtet: In Kombination mit Alkohol entwickelten meine kleinen Dinger eine beängstigende Eigendynamik. Die Biertrinker wurden redselig, die Schnapstrinker aggressiv, die Weintrinker kriegten Wahnvorstellungen und der mit dem Longdrink wurde unsäglich anhänglich. Kaum waren die Guetzli alle, gabs ’ne Massenschlägerei. Meine Lieblingsservierdüse machte mich dafür verantwortlich und knöpfte mir hemmungslos 200 Stutz für den Schaden ab.

Und als ich von ihr als Letzter vor die Türe gesetzt wurde, wer stand da, wer? Zwei Dreikäsehochs mit ihrem «trick or treat».

ZWISCHENLUEGETEN 3

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