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«Der Umstieg ist noch bescheiden»

«Der Umstieg ist noch bescheiden» «Der Umstieg ist noch bescheiden»

Drittes Geschäftsjahr der Energieverbund Einsiedeln AG im Zeichen weiterer Investitionen

Vorleistungen wie Investitionen und Abschreibungen haben zu einem voraussehbaren Jahresverlust von 66’000 Franken geführt.

VICTOR KÄLIN

«Die Akzeptanz unseres Angebotes in der Bevölkerung ist zwar hoch», erklärt Edgar Steinauer, «doch in Zahlen schlägt sich das noch nicht wie gewünscht nieder. » Der Präsident des Energieverbundes Einsiedeln kommentiert damit das Geschäftsergebnis 2018/19, das mit einem Jahresverlust von 66’000 Franken geendet hat. Im Jahr zuvor betrug der Verlust 49’000 Franken.

Investition für die Zukunft

Da im Geschäftsjahr 2018/19 erstmals durchgehend mit Altholz geheizt werden konnte, erhöhten sich sowohl der Ertrag der Energielieferungen auf 874’000 Franken (+31 Prozent), jedoch auch der Energieeinkauf auf 816’000 Franken (+28 Prozent). Abzüglich aller weiterer Aufwände kehrt sich der Bruttogewinn von 72’000 Franken in ein Minus von 66’000 Franken.

«Ohne Abschreibungen», so Steinauer, «würden wir auch in diesem Jahr wiederum eine schwarze Null schreiben.» Die Zahlen seien zwar noch nicht zufriedenstellend, was aufgrund der Investitionen aber voraussehbar gewesen sei, erklärt der Präsident. So wurde zum Beispiel das Leitungsnetz entlang des neuen Klosterplatzes vom Haus Ilge bis zum Haus Pfauen erweitert, obwohl auf diesem Abschnitt bisher noch keine definitive Zusage für einen Hausanschluss besteht. 360’000 Franken kostete diese Etappe. «Aufgrund der Platzsanierung mussten wir uns jetzt dazu entschliessen », begründet er diesen Schritt. «Ist der Platz erst einmal saniert, würde uns eine neue Leitung bedeutend teurer zu stehen kommen.» «Die Zeit arbeitet für uns» Edgar Steinauer freut sich, dass im Geschäftsjahr vier weitere Hausanschlüsse realisiert werden konnten. Die Zahl der Wärmebezüger liegt aktuell bei acht Vertragspartnern; vor allem mit dem Kloster und dem Bezirk sind darunter auch solche mit mehreren Liegenschaften. Dennoch ist der Umstieg auf nachhaltigere Energie zu Steinauers Bedauern «noch sehr bescheiden ». Für eine ausgeglichenere Rechnung fehlen dem Energieverbund derzeit vier bis fünf grössere Anschlüsse. Er geht davon aus, diese Lücke im neuen Geschäftsjahr verkleinern zu können.

Seine Zuversicht hat Edgar Steinauer jedenfalls nicht verloren. «Die Zeit arbeitet für uns», ist er überzeugt. «Ein regionaler Energieträger entspricht dem Zeitgeist, ist die Klimathematik doch in aller Munde.» Hier vor Ort will sich die Energieverbund Einsiedeln AG einsetzen für eine «sinnvolle Energiezukunft», die Steinauer als «sinnvollen Mix aus bestehenden und erneuerbaren Energien» definiert.

Hier entsteht aus Altholz Energie: die Wärmezentrale im Holzhof des Klosters Einsiedeln. Foto: Victor Kälin

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