Jugendlichen generell helfen
Verein Volksküche Einsiedeln gibt sich neue Statuten und erweitert seinen Wirkungskreis
Weg vom Pausenapfel-Image hin zu einer zeitgemässen Unterstützung von Kindern und Jugendlichen: Der Verein Volksküche ist in der Gegenwart angenkommen.
VICTOR KÄLIN
Mit Gründungsdatum 1914 gehört der Verein Volksküche zu den älteren Vereinen Einsiedelns. Und ganz sicher gehört er zu den gut situierten. Etwas mehr als 100’000 Franken beträgt sein Vermögen. Im Widerspruch dazu standen bisher die Aktivitäten (EA 87/18). Sie beschränkten sich mehr oder weniger auf die finanzielle Unterstützung der Pausenapfel- Aktion und des Jugendfestes. Das gehört seit der Generalversammlung vom 23. Oktober aber der Vergangenheit an.
«Wieder handlungsfähig» Unter der speditiven Führung des vor einem Jahr zum neuen Präsidenten gewählten Werner Schönbächler diskutierten die 16 anwesenden Vereinsmitglieder die überarbeiteten Statuten. Wesentlichste Neuerung ist dabei die Erweiterung des Vereinszwecks. Die Abgabe von Nahrungsmittel an Schulkinder gehört zwar weiterhin dazu, doch wird sie ergänzt durch eine Unterstützung und Förderung von Kindern und Jugendlichen «im kulturellen, sportlichen und wohltätigen Bereich» sowie die «materielle Unterstützung von in Not geratenen Familien mit Kindern».
In der Diskussion präzisierte der Vorstand, damit keine Doppelspurigkeiten zur amtlichen Fürsorge zu schaffen, sondern lediglich «Leistungen zu übernehmen, welche durch die Fürsorge nicht abgedeckt sind». Die neuen Satzungen wurden einstimmig gutgeheissen. Nach der Genehmigung meinte ein zufriedener Präsident: «Nun kann der Verein wieder handeln.»
«Erst einmal Erfahrungen sammeln …»
Mit Josef Fanchini als neuem Kassier wurde der Vorstand komplettiert. Er setzt sich zusammen aus Präsident Werner Schönbächler, Aktuar Benno Ochsner, Kassier Josef Fanchini sowie den Beisitzern Erika Kälin, Martina Meile-Moser und Pfarrer Basil Höfliger. Als Rechnungsprüfer gewählt wurden Bezirksrat Christoph Bingisser und Bruno Birchler.
Gemäss Präsident Werner Schönbächler möchte der neu aufgestellte Verein «erst einmal Erfahrungen sammeln, ehe über das Thema Mitgliederbeiträge diskutiert wird». Aufgrund der faktischen Inaktivität und des ansehnlichen Vermögens verzichtete der Verein seit Jahren auf das Erheben von Jahresbeiträgen.
Für ein schlankes Funktionieren wurde in den Statuten auch die Ausgabenkompetenz neu geregelt: Der Gesamtvorstand kann Einzelausgaben bis maximal 3000 Franken in eigener Kompetenz beschliessen; Präsident und Kassier zusammen können Höchstbeiträge von 1000 Franken sprechen. Das aktuelle Vereinsvermögen beträgt 104’000 Franken. Die Generalversammlung findet nur alle vier Jahre statt; der Vorstand hat aber jährlich Rechenschaft abzulegen.
Der Vorstand (von links): Benno Ochsner, Erika Kälin, Präsident Werner Schönbächler, Martina Meile-Moser, Pfarrer Basil Höfliger und Josef Fanchini.
Foto: Victor Kälin