Veröffentlicht am

Zur Halbzeit ein Baugottesdienst

Zur Halbzeit ein Baugottesdienst Zur Halbzeit ein Baugottesdienst

An der reformierten Kirche in Einsiedeln wird bereits seit einiger Zeit fleissig gebaut. Letzten Sonntag fand etwa zur Halbzeit des Bauunternehmens ein passender Baugottesdienst statt.

fl. Unübersehbar ist die grosse Baustelle an der Spitalstrasse in Einsiedeln. Objekt ist die Reformierte Kirche, welche auf einem Lehmhügel steht. Wer weiss, wie Lehm sich je nach Konsistenz und Wasseranteil verhält, kann sich gut vorstellen, welche Probleme es gegeben hat. Umso mehr, da es bisher kein Fundament gab. Mittlerweile steht nun, nach halber Bauzeit, das Gebäude auf sicherem Grund. Für Ingenieur, Architekt und Bauleute war es aber eine grosse Herausforderung, welche beispielhaft gemeinsam gemeistert wurde.

Zur Baustelle passend – der Baugottesdienst Die Kirchgemeinde hatte nun alle Beteiligten und die Kirchenmitglieder für den Sonntag zum Baugottesdienst eingeladen. Eine Art von Feier, wie sie eigentlich selten vorkommt. Der Ruf wurde erhört, sodass sich in der grossen Schar der Gottesdienstbesucher ein buntes Gemisch ergab. Vertreten waren neben den Darlehensgebern auch Baufachleute, Architekten und Gemeindemitglieder. Besonders erwähnenswert die Delegation des Zürcher Hilfsvereins, die im Rahmen ihres jährlichen Besuchstages bei den Partnern diesmal Einsiedeln ihre Aufwartung machte.

Seit Bestehen der Gemeinde sind sie ihr immer zur Seite gestanden. Ohne diese Unterstützung wäre die Kirchgemeinde wohl nicht das geworden, was sie heute ist. Der Gottesdienst, gehalten von Pfarrerin Réka Jaeggi und Pfarrer Urs Jäger, befasste sich logischerweise mit dem Thema «Bauen». Dazu gibt es in der Bibel Texte, welche sich damit befassen, aber sie könnten durchaus falsch verstanden werden. Wenn es zum Beispiel heisst: «Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf», ein Spruch, der heute sehr oft zitiert wird, soll keineswegs dazu verleiten, einfach die Hände in den Schoss zu legen. Es ist eigentlich ja klar, dass durch Nichtstun wohl kaum etwas entstehen kann. Damit aber ein solches Projekt, wie es zurzeit in Einsiedeln realisiert wird, gelingen kann, benötigt es sicher Unterstützung von oben. Für eine Kirchgemeinde braucht es nicht nur Steine, um Gebäude zu errichten, sondern auch lebendige Steine, sprich Menschen, die sie beleben. Die Kirche als Bauwerk kann selber keine Geborgenheit geben, erst die Gemeinschaft kann das bewirken.

Während des anschliessenden Apéros wurde eifrig diskutiert und Gemeinschaft gepflegt. Es bot sich die Gelegenheit, sich an einer Führung durch die Baustelle ein Bild über das grosse Vorhaben und das bereits Erreichte zu machen.

Neuer Saal zum ersten Mal belebt Im neu entstandenen Saal unter der Kirche traf man sich zum einfachen Mittagessen mit Suppe und Kuchenbuffet. Auch wenn er erst im Rohbau ist, konnte er dank grossem Einsatz der Baufachleute erstmals genutzt werden. Es herrschte ein ganz besonderes Ambiente und irgendwie war eine Art Aufbruchstimmung zu spüren. Es war sichtbar, dass es vorwärts geht und die Kirche nun auf sicherem Boden und so auch für kommende Generationen zur Verfügung steht. Noch rund ein halbes Jahr wird eifrig weitergebaut. Man darf sich schon jetzt auf das Einweihungsfest im kommenden Jahr freuen.

Pfarrerin Réka Jaeggi und Pfarrer Urs Jäger zelebrieren den Gottesdienst mit Kirche im Umbau im Hintergrund.

Fotos: Fritz Lengacher

Zum ersten Mal konnte der neu erstellte Saal beim gemeinsamen Mittagessen belebt werden.

Share
LATEST NEWS