Es stürmt in der Spitallandschaft
KOMMENTAR
Währenddem der Bezirksrat die Defizitgarantie für das Spital Einsiedeln präsentiert (EA 84/19), verkündet die St. Galler Regierung die Schliessung von fünf ihrer neun Spitäler. Gänzlich geschlossen werden Altstätten, Flawil, Rorschach, Walenstadt und Wattwil nicht; sie werden zu ambulanten Grundversorgern reduziert. Die stationären Angebote konzentrieren sich in St. Gallen, Grabs,Wil und Uznach – in Lachens Nachbarschaft. Selbst wenn diese Strategie bisher an der Kantonsgrenze Halt macht, zeigt sie doch deutlich, dass Sturmböen durch die Spitallandschaft rauschen.
Windig ists auch in Einsiedeln. Nur ist die Rezeptur hier eine andere. Wie teuer die Spital- Rettung kommt,werden die Steuerzahler erst im nächsten Frühjahr erfahren. Doch wohin die Reise unseres Spitals geht, dürfte man noch im alten Jahr wissen: dann, wenn bekannt wird, ob es zu einer Partnerschaft kommt oder nicht.
Als Kleinspital alleine den Gesundheits-Service-Public aufrecht zu halten, scheint je länger je weniger zukunftsträchtig. Und selbst das Argument, mit Spitalpolitik Standortförderung zu betreiben, haben die Regierungsräte im Nachbarkanton aus ihrem Vokabular gestrichen. Der Bezirksrat jedoch sieht das anders: Schliesslich ist das Spital auch Einsiedelns grösster Arbeitgeber.
VICTOR KÄLIN