Einsiedeln wächst stärker als der Kanton Schwyz
Die Schwyzer Kantonalbank hat die neuesten Zahlen zum Kanton Schwyz publiziert. Darin wird deutlich, dass im Bezirk Einsiedeln die Bevölkerung um gut zwei Prozent gewachsen ist. Und nicht nur das.
WOLFGANG HOLZ
Einsiedeln wächst und wächst. Und zwar stärker als der gesamte Kanton. Dies unterstreichen auch die neuesten Zahlen, welche die Schwyzer Kantonalbank wieder herausgegeben hat. Der Bezirk Einsiedeln verzeichnet nämlich im vergangenen Jahr ein Bevölkerungswachstum von 2,1 Prozent im Vergleich zu 2017. Kanton nur plus 1,3 Prozent
Das ist deutlich mehr, als der Gesamtkanton im Vergleich an Zuwachs aufzuweisen hat: Dessen Wachstum liegt bei gerade mal plus 1,3 Prozent – bei aktuell 157’851 Einwohnern. Besonders schwächelt der bevölkerungsreichste Bezirk – der Bezirk Schwyz. Dessen Einwohnerzahl steigt nur um knapp ein Prozent.
In absoluten Zahlen beträgt die ständige Wohnbevölkerung Einsiedelns laut Kantonalbank im vergangenen Jahr 15’755 Einwohner, 2017 waren es noch 15’430 Einwohner. Wobei es zu berücksichtigen gilt, dass die Zahlen der Schwyzer Kantonalbank wie immer mit denen des Bezirks Einsiedeln nicht exakt übereinstimmen – letzterer zählt die Wochenaufenthalter traditionell anders (gemäss Bezirk hat Einsiedeln 2017 15’444 Einwohner, 2018 sind es 15’775). Einsiedeln liegt gleichauf mit dem Bezirk Küssnacht Lediglich der Bezirk Gersau meldet laut Kantonalbank ein höheres Bevölkerungswachstum als Einsiedeln: Dort sind es 2,3 Prozent bei allerdings lediglich insgesamt 2304 Gersauern. Der Bezirk Küssnacht liegt mit 2,1 Prozent Bevölkerungswachstum gleichauf mit Einsiedeln, und die Bezirke Höfe und March weisen jeweils einen Zuwachs von rund 1,3 Prozent auf – wobei im Bezirk Höfe und March mit 28’679 respektive 43’221 die dritt- beziehungsweise zweitmeisten Schwyzer wohnen.
Fünf Bewohner kehren Unteriberg den Rücken
Was die Gemeinden Alpthal, Unteriberg, Oberiberg und Rothenthurm angeht, die zur Region Einsiedeln gehören – obwohl sie natürlich offiziell Teil des Bezirks Schwyz sind –, fällt das Bevölkerungswachstum unterschiedlich aus. In Rothenthurm haben sich bei aktuell 2391 (2018) nur 20 Neuzuzüger niedergelassen. In Oberiberg sind es 15 weitere Bewohner (890) und in Alpthal nur 6 (612). Unteriberg haben sogar fünf Einwohner den Rücken gekehrt: Aktuell verzeichnet die Gemeinde 2381 Einwohner.
Informativer Zahlenspiegel Die Ausgabe 2019 der von der Schwyzer Kantonalbank jährlich herausgegebenen Publikation «Der Kanton Schwyz in Zahlen» ist ein praktisches Nachschlagewerk, das wichtige Schlüsselzahlen enthält über den Kanton Schwyz sowie dessen Bezirke und Gemeinden. Der Zahlenspiegel dokumentiert neben der Wohnbevölkerung etwa die Anzahl an Arbeitsstätten, die Beschäftigten nach Wirtschaftssektoren, die Flächen der Gemeinden, die Steuerkraft pro Einwohner, der Steuerertrag von natürlichen und juristischen Personen und vieles mehr.
Weiter sind im aktuellen Zahlenspiegel ausführliche Informationen über die verschiedenen Wirtschaftszweige, Landwirtschaft, Banken, Bau- und Wohnungswesen, Mobilität und Verkehr, Tourismus, Gesundheitswesen zu finden. Aussagekräftig sind auch die Angaben über den kantonalen Finanzhaushalt und das Volkseinkommen.
Bezirk Einsiedeln: Weniger Ausländer, mehr Frauen
Blättert man sich durch den Zahlenspiegel der Schwyzer Kantonalbank weiter durch, fällt etwa auf, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung im Bezirk Einsiedeln 15,5 Prozent beträgt – das sind deutlich weniger als im Vergleich zum Kanton Schwyz (20,9 Prozent). Am wenigsten Ausländer wohnen in Illgau (2,1 Prozent), die meisten in Lachen (30,3 Prozent). Dagegen leben im Bezirk Einsiedeln mehr Frauen (49,8 Prozent) als im Vergleich zum Gesamtkanton (48,8 Prozent). Pflichtbewusste Stimmbürger
Der Anteil der Siedlungsfläche liegt im Bezirk Einsiedeln bei 5,9 Prozent (Kanton: 6,5 Prozent). In Einsiedeln arbeiteten 2017 6880 Voll- und Teilzeitbeschäftigte, das sind ungefähr so viele wie im Bezirk Küssnacht (6993). Es gab im Bezirk 7729 Wohnungen – vor allem Drei- und Vierzimmerwohnungen.
11’148 Stimmberechtigte hat es übrigens in Einsiedeln – die sich im Schnitt bis zum 19. Mai 2019 mit vorbildlichen 54,6 Prozent bei Abstimmungen der kantonalen und zweier eidgenössischer Vorlagen beteiligten. Das ist der zweitbeste Wert in Schwyz – nur die Wollerauer stimmten noch häufiger ab (56,9 Prozent). Die Abstimmungsdisziplin in Schwyz liegt dagegen bei 45, 8 Prozent.
Hoher Steuerfuss, hoher Steuerertrag Was den Gesamtsteuerfuss für natürliche Personen anbelangt (ohne Kirchensteuer), verkörpert der Bezirk Einsiedeln mit 400 Prozent dagegen den zweithöchsten Wert: Nur im besagten Illgau in den Muotathaler Bergen zahlen die natürlichen Personen noch mehr Steuern. Der Steuerertrag der Einsiedler liegt bei den natürlichen Personen mit 31, 9 Millionen Franken an dritter Stelle im Kanton Schwyz. Nur im Bezirk Küssnacht (34 Millionen) und im «Millionärsdorf» Freienbach (37,8 Millionen) wird mehr Steuergeld durch natürliche Personen in die öffentlichen Kassen gespült.
Auch in diesem Jahr wurde die Broschüre in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft des Kantons Schwyz erstellt und kann auf der Website der SZKB unter www.szkb.ch/publikationen heruntergeladen werden. Sie erscheint auch gedruckt als handliche Publikation im gebundenen A6-Format und kann ab Anfang November bei jeder Filiale der Schwyzer Kantonalbank kostenlos bezogen werden.
Wächst und wächst: Einsiedeln – vom Katzenstrick aus gesehen. Foto: Wolfgang Holz