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«Meine Kinder sind mein Hund, meine Katze und mein Pferd»

«Meine Kinder sind mein Hund, meine Katze und mein Pferd» «Meine Kinder sind mein Hund, meine Katze und mein Pferd»

110 Neuzuzüger lädt der Bezirk morgen zum traditionellen Anlass ins Alte Schulhaus im Paracelsuspark ein. Eine der Neuzuzügerinnen ist Felicitas Fehlmann. Sie erzählt, wie gut sie sich schon in Einsiedeln eingelebt hat.

WOLFGANG HOLZ

Freuen Sie sich schon auf den Neuzuzüger-Anlass, der morgen stattfindet? Sehr. Ich bin besonders gespannt auf die Klosterführung, für die ich mich angemeldet habe. Und ich freue mich auch darauf, neue Kontakte zu knüpfen. Durch meine Hobbys, aber auch durch meinen Beruf bin ich bereits recht gut vernetzt hier. Apropos. Was machen Sie denn beruflich hier? Ich bin angestellt als Tierärztin in der Nutztierpraxis Swissvets AG in Einsiedeln. Zusätzlich arbeite ich freiberuflich als Veterinär-Osteopathin. Osteopathie ist eine alternative Therapiemethode, bei der ich mit den Händen nach Verspannungen im Körper suche und diese mit manuellen Techniken löse. Pferde, aber auch Hunde, Katzen und andere Tiere werden behandelt. Seit wann leben Sie denn in Einsiedeln?

Seit Dezember letzten Jahres bin ich hier. Und warum haben Sie sich gerade für das Klosterdorf als neuen Wohnort entschieden? Das hat zum einen mit privaten Gründen zu tun. Zum anderen habe ich gleichzeitig die Anstellung in der Praxis gefunden. Ursprünglich stamme ich aus dem Berner Seeland, in der Nähe von Biel. Die letzten vier Jahre habe ich im Luzerner Seetal gewohnt und in einer Pferdepraxis gearbeitet, nachdem ich zuvor an verschiedenen Assistenzstellen tätig war. Haben Sie auch Familie und Kinder?

Jein ( lacht). Meine Kinder sind eigentlich mein Hund, meine Katze und mein Pferd. Mein 21-jähriger Holsteiner Wallach Baldini lebt dabei auf der Altersweide im Kalberweidli in Trachslau.

Wie haben Sie sich bis jetzt in Einsiedeln eingelebt? Sehr gut. Es gefällt mir wirklich ausserordentlich. Was mich total überrascht hat, und was man so eigentlich nicht erwarten würde, wenn man hier hochkommt, ist die Tatsache, dass es so ein breites Kulturangebot gibt. Laufend findet etwas statt, ein Musikfestival, Vereinsfeste. Es herrscht eine unglaubliche Vielfalt im Dorf. Auch was die Einkaufsmöglichkeiten betrifft, ist man in Einsiedeln gut versorgt. Was gefällt Ihnen hier besonders gut?

Vor allem die Landschaft mit dem Sihlsee und den Bergen ringsum. Man kann hier direkt vor der Haustüre Wandern und Skifahren gehen. Einsiedeln ist ein Kraftort. Das hat natürlich auch mit dem Kloster zu tun, das mich sehr fasziniert. Das Kloster ist ein unglaublich schöner Ort – normalerweise ziehen mich so pompöse Kirchen nicht so an. Sie stammen ja aus dem Berner Seeland. Welche sind im Vergleich zu Ihrer Heimat die grössten Unterschiede hier? Die Sonne im Winter. Im Berner Seeland gibt es in der kalten Jahreszeit halt viel Nebel. Und in Einsiedeln finde ich die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen sehr angenehm. Die Bauern hier in der Region haben noch einen sehr engen Bezug zu ihren Tieren, das ist schön.

Und was vermissen Sie?

Meine Familie – die Distanz zu ihr ist jetzt noch grösser. Und die Tulpen im April in Biel: Der Winter in Einsiedeln dauert schon sehr lang.

Foto: Wolfgang Holz

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