Die Nebenerträge nehmen zu
Steigende Wertschöpfung der Schwyzer Landwirtschaft
Die Schwyzer Landwirte setzen mit den von ihnen produzierten Waren, Dienstleistungen sowie Nebenerträgen im laufenden Jahr voraussichtlich gut 174 Millionen Franken um. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr.
OLIVER BOSSE
Die Schweizer Landwirte produzieren jährlich Waren und Dienstleistungen in Milliardenhöhe. Im laufenden Jahr schätzt das Bundesamt für Statistik (BfS), dass sich die Gesamtproduktion auf rund 11 Milliarden Franken beläuft. Abzüglich Vorleistungen wie Futtermittel, Energie, Dünger, Unterhalt, Reparaturen und so weiter dürfte die Schweizer Landwirtschaft dieses Jahr eine Wertschöpfung von 4,2 Milliarden Franken generieren. «Dies entspricht einem Anstieg von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr », schreibt das BfS in einer Medienmitteilung.
Auch im Kanton Schwyz zeichnet sich diese Entwicklung ab. Im laufenden Jahr rechnet das BfS mit produzierten Waren und Dienstleistungen sowie Nebenerträgen im Betrag von gut 174 Millionen Franken (Vorjahr 167 Millionen Franken). Minus Vorleistungen beträgt die Wertschöpfung in der Schwyzer Landwirtschaft 2019 demnach rund 33,4 Millionen Franken. Das sind rund 2,5 Millionen Franken oder 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Höheren Betrag beim Futteranbau erzielt
Ein besonders grosses Plus prognostiziert das BfS im Kanton Schwyz bei den pflanzlichen Erzeugnissen. Rund 42 Millionen Franken werden hier im laufenden Jahr gemäss Schätzung umgesetzt. Im Vorjahr waren es 36,9 Millionen Franken. Vor allem im Bereich Futteranbau mit 29,9 Millionen Franken (+5,6 Millionen Franken) haben die Schwyzer Landwirte offenbar kräftig mehr produziert.
«Die Raufuttererzeugung hat sich so weit erholt, dass die Vorräte nach dem defizitären Jahr 2018 wiederhergestellt werden konnten», schreibt das BfS in seiner Medienmitteilung zur allgemeinen Entwicklung. Einen leichten Rückgang verzeichnen im Kanton dagegen der Obstbau (–370’000 Franken) und Weinbau (–62’000 Franken). «Im Weinbau sind gute Ernten zu erwarten, wenn auch unterhalb des aussergewöhnlichen quantitativen und qualitativen Niveaus des Erfolgsjahrs 2018. Die grossen Vorräte und die Weinimporte erhöhen jedoch den Preisdruck», heisst es in der Mitteilung weiter. Auch im Obstbau falle der Produktionswert im Vergleich zum hervorragenden Vorjahr tiefer aus. Tierische Erzeugnisse bleiben praktisch unverändert Um einiges grösser als bei den pflanzlichen ist im Kanton Schwyz der generierte Betrag durch tierische Erzeugnisse. Dieser beläuft sich 2019 gemäss BfS-Schätzung auf gut 111 Millionen Franken. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr fällt mit +1,7 Millionen Franken allerdings nicht gross aus.
Interessant ist aber auch das in der Landwirtschaft umgesetzte Geld für Dienstleistungen und nichtlandwirtschaftliche Nebenerträge. Das BfS rechnet damit, dass die Schwyzer Landwirte im laufenden Jahr mit Dienstleistungen gut 8,2 Millionen Franken einnehmen (Vorjahr 7,7 Millionen Franken). Für nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten prognostiziert das BfS knapp 12,9 Millionen Franken, das entspricht ungefähr dem Betrag des Vorjahres. Damit generieren die Schwyzer Landwirte gesamthaft mehr Geld aus Nebentätigkeiten als beispielsweise mit Geflügel und Eiern (knapp 10 Millionen Franken) oder mit Schweinen (12,4 Millionen Franken).
Tierische Erzeugnisse, wie hier an der Einsiedler Viehausstellung zu sehen, kommen in diesem Jahr auf gut 111 Millionen Franken – praktisch identisch mit dem Vorjahr. Foto: Archiv EA